Aiwanger: "Verkehrsbehinderungen belasten die Wirtschaft in Bayern und Tirol gleichermaßen"

MÜNCHEN  Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat sich in München mit einer Delegation der Wirtschaftskammern Tirol und Österreich getroffen. Zentrales Thema war der grenzüberschreitende Güterverkehr auf der Brennerstrecke. Dazu Aiwanger: "Ich freue mich sehr, dass auch die Wirtschaftskammer Tirol das Projekt für eine echtzeitdatengestützte Verkehrssteuerung unterstützt. Es sind letztlich auch österreichische LKW, die bei Blockabfertigungen vor Kufstein stundenlang im Stau stehen, was der Wirtschaftsregion auf beiden Seiten der Grenze schadet."

 

Die nächsten Baustellen wären laut Aiwanger wortwörtlich aber schon in Sicht. "Voraussichtlich ab 2025 ist die 1,8 Kilometer lange Luegbrücke kurz vor dem Brennerpass aufgrund von Sanierungsarbeiten nur noch einspurig befahrbar. Spätestens dann ist aus meiner Sicht unbedingt mehr Flexibilität für den Güterverkehr im Inntal notwendig. Ansonsten riskieren wir einen konstanten Verkehrskollaps. Das kann niemand wollen."

 

Damit mehr Güterzüge von Süddeutschland nach Italien fahren können, ist laut Spediteuren aus Bayern und Tirol eine Ertüchtigung der Bahnstrecke im bayerischen Inntal dringend notwendig. Aiwanger unterstützt diese Position. "Um Güter auf der Schiene von Hamburg nach Verona zu transportieren, kalkulieren die Spediteure mittlerweile 5 bis 7 Tage, also mehrere Tage Verzögerung. Das ist für den gesamten Standort Deutschland, im Herzen von Europa, unwürdig. Und wer die Güter trotzdem über die Schiene in Richtung Süden transportiert, ärgert sich über eine Pünktlichkeit von unter 50 Prozent. Es verwundert also nicht, dass die vielgepriesene Güterverlagerung auf die Schiene nicht gelingt und viele Spediteure deshalb wieder mehr auf den LKW setzen. Ich habe der Bundesregierung mehrmals vorgeschlagen, die Güterverlagerung auf die Schiene gezielter zu subventionieren, aber der Bund diskutiert lieber publikumswirksam über verbilligte Tickets für den Personenverkehr und kümmert sich zu wenig um die Güter.“

 

In Hinblick auf den Tourismus vermisst die Tiroler Delegation auch eine fehlende Direktverbindung von Innsbruck zum Flughafen München. Aiwanger: "Ich teile den Wunsch aus Tirol. Wir haben in München einen Flughafen von Weltrang, dessen Einzugsgebiet weit über die Landes- und Bundesgrenzen hinausreicht. Umso bitterer ist es, dass der Bund erst am 13. Februar eine direkte Anbindung an den Fernverkehr abgelehnt hat."

 

Am Gespräch haben Martha Schulz (Vizepräsidentin Wirtschaftskammer Österreich), Christoph Walser und Gregor Leitner (Präsident bzw. stv. Direktor der Wirtschaftskammer Tirol). Von der IHK für München und Oberbayern war Vizepräsident und Spediteur Georg Dettendorfer dabei.

 

Ansprechpartner: Aaron Gottardi, stv. Pressesprecher


Pressemitteilung-Nr. 75/23
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