Demografischer Wandel

Die demografische Entwicklung stellt eine der zentralen Herausforderungen für Wirtschaft und Politik dar. Statistiken zeigen: Geringere Geburtenzahlen und eine steigende Lebenserwartung erhöhen das Durchschnittsalter in den nächsten 20 Jahren deutlich.

Auch wenn die Bevölkerung in Bayern weiterwächst und dank der Zuwanderung nicht schrumpfen wird: In Regionen, die schon heute unter dem Bevölkerungsrückgang leiden, wird sich der demografische Wandel verschärfen. Diese Regionen hat die Bayerische Staatsregierung als „Raum mit besonderem Handlungsbedarf“ (RmbH) definiert und unterstützt diese mit vielfältigen Maßnahmen.

Ziel ist es, durch attraktive Rahmenbedingungen Investitionen, Innovationen und Arbeitsplätze in Räume mit besonderem Handlungsbedarf zu bringen und damit die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in ganz Bayern sicherzustellen. Denn ökonomisch erfolgreiche Regionen können ihre Einwohner halten und ziehen Zuwanderer an.

Das Bayerische Wirtschaftsministerium unterstützt Räume mit besonderem Handlungsbedarf im Rahmen der regionalen Wirtschaftsförderung, fördert den Ausbau touristischer Infrastruktur in allen Landesteilen und stärkt gezielt das Innovationspotenzial in ganz Bayern.

Regionale Wirtschaftsförderung

Die Mittel für die regionale Wirtschaftsförderung liegen weiterhin auf Rekordniveau. Mit Sondermitteln für die Räume mit besonderem Handlungsbedarf in Höhe von jährlich rund 50 Millionen Euro können unverändert die Höchstfördersätze insbesondere im RmbH besser ausgeschöpft werden. Die Mindestinvestitionssumme ist weiterhin von 250.000 Euro auf 200.000 Euro abgesenkt. 2018 wurden im RmbH mit Zuwendungen in Höhe von rund 123 Millionen Euro Investitionen in Höhe von 855 Millionen Euro realisiert. Das sicherte mehr als 12.900 bestehende Arbeitsplätze und schaffte etwa 1.450 neue Stellen. Insgesamt flossen über 80 Prozent der Regionalfördermittel in den ländlichen Raum. Weitere Informationen hierzu finden Sie auch in der interaktiven Förderkarte.

Im Rahmen des Bayerischen Mittelstandskreditprogramms flossen zuletzt 60 Prozent des Volumens an zinsgünstigen Krediten (Start- und Investivkredite) in den ländlichen Raum. Damit wurden mehr als 700 Millionen Euro an Investitionen ausgelöst.

Investitionen in Forschung und Wissenstransfer im ländlichen Raum

Für mehr Innovationskraft werden hohe Millionenbeträge in den Auf- und Ausbau von insgesamt zehn außeruniversitären Forschungseinrichtungen gerade in ländlichen Räumen investiert, wie etwa das Fraunhofer-Zentrum für Hochtemperatur-Leichtbau in Bayreuth, das Europäische Zentrum zum Dispergieren von (Kunststoff-) Werkstoffsystemen in Selb, das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik in Sulzbach-Rosenberg oder das Fraunhofer-Anwendungszentrum Computertomographie (CT) in Deggendorf.

Den Wissenstransfer in kleine Unternehmen fördert der Freistaat zusätzlich mit Innovationsgutscheinen: Unterstützt werden die Erstellung von Machbarkeitsstudien sowie die Entwicklung neuer Ideen bis hin zu ihrer Anwendung. Von Juni 2009 bis Ende 2016 erhielten im ländlichen Raum rund 1.700 Unternehmen eine Förderung. Dafür wurden rund 15 Millionen Euro ausgegeben.