Aiwanger: "Intensive Waldpflege unverzichtbar - Stilllegungen gefährden die Wälder - Jäger als Partner der Waldbauern"

MÜNCHEN  Aus dem aktuellen Waldzustandsbericht leitet Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger die Forderung ab, die Wälder intensiv zu pflegen sowie die Ausbreitung des Borkenkäfers zu bekämpfen. Die zunehmenden Forderungen von Naturschutzseite und den Grünen nach noch mehr Waldstilllegungen weist der Minister als „Gefahr für unsere Wälder“ zurück. Beispielsweise sei es angesichts der nachgewiesenen Ausbreitung des Prachtkäfers bei der Eiche völlig kontraproduktiv, in den Eichenwäldern des Spessart weitere tausende Hektar Eichenwälder stillzulegen, wodurch die Ausbreitung des Schädlings weiter gefördert würde. Stattdessen müsste der Schädling gezielter bekämpft werden. Ebenso verhalte es sich mit dem jahrelang geforderten 3. Nationalpark als Buchennationalpark im Steigerwald. Aiwanger erklärt, dass im Jahr 2024 bayernweit große Anstrengungen unternommen werden müssen, um die Ausbreitung des Borkenkäfers, auch bei der Fichte, zu bekämpfen: „Das Jahr 2024 muss das Jahr der Borkenkäferbekämpfung sein, nicht das Jahr der Waldstilllegungen!“

 

Aiwanger: „Gerade Rotbuchen sind aufgrund der Trockenheit in Unterfranken besonders geschädigt. Wir müssen vorausschauend trockenheitstolerantere Baumarten einbringen und fördern, wie beispielsweise Traubeneiche und Hainbuche. Das geht aber nicht in einem Schutzgebiet, in dem der Mensch nicht mehr eingreifen darf, sondern nur in gezielt bewirtschafteten Wäldern. Die Jäger als Partner der Waldbauern unterstützen durch gezielte Bejagung den Waldumbau hin zu stabileren Baumarten.“ Auch der Jungwuchspflege müsse im Waldbau künftig noch mehr Beachtung geschenkt werden. „Naturverjüngungen müssen rechtzeitig ausgelichtet werden, damit sich die verbliebenen Jungbäume kräftig entwickeln können und später auch bei Trockenheit und Stürmen stabiler sind als zu dicht aufgewachsene Bestände. Hierbei müssen auch erwünschte Mischbaumarten gezielt gefördert werden, um nicht im Dickungsstadium zu verschwinden. Damit ist klar: Wir müssen unsere Waldbauern gezielt unterstützen, um stabile, bewirtschaftete Zukunftswälder zu bekommen. Die Diskussionen um das neue Waldgesetz auf Bundesebene lässt hier eher Gefahren für unsere Wälder befürchten, weil die Bewirtschaftung tendenziell kritisch gesehen wird und viele Vorgaben, beispielsweise die Auflichtung des Altbestandes, um Lichtbaumarten in der Naturverjüngung zu etablieren, erschwert oder gar untersagt werden. Wir werden uns gegen praxisfremde und am Ende waldschädliche Vorgaben aus Berlin massiv wehren“, so der Minister.

 

Der Waldzustandsbericht erscheint alle drei Jahre und gibt unter anderem einen Überblick über Waldschäden und künftige Aufgaben. Heute wurde der Bericht im Landtag vorgestellt.

 

Ansprechpartnerin:

Dr. Aneta Ufert

Stv. Pressesprecherin


Pressemitteilung-Nr. 449/23
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