Aiwanger: "Endlich erkennt auch der Bund die strategische Bedeutung einer Wasserstoffroute aus dem Süden über Bayern an"

MÜNCHEN  Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat das von Deutschland, Österreich und Italien unterzeichnete Unterstützungsschreiben für die Entwicklung eines „südlichen Wasserstoffkorridors“ in der Europäischen Union begrüßt. Das Schreiben ging an die EU-Kommission. Aiwanger: „Wir haben die Projekte des Südkorridors von Anfang an unterstützt, haben mehrfach Österreich und auch Italien besucht, um in Gesprächen dafür zu werben. Der Bund muss nun endlich den notwendigen regulatorischen, finanziellen und planerischen Rahmen schaffen, damit die Fernleitungsnetzbetreiber ihre Pläne zum Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur über die bestehenden Erdgasnetze in die Tat umsetzen können. Nur mit diversifizierten Transportrouten schaffen wir langfristig Versorgungssicherheit. Bayern bietet einen leistungsstarken Importpunkt zwischen Österreich und Deutschland, gemeinsam können wir zu einer wichtigen Drehscheibe werden.“

 

Aiwanger forderte, dass der Bund den Südkorridor und die künftigen bayerischen Wasserstoffbedarfe bei der aktuellen Ausgestaltung eines Wasserstoff-Startnetzes entsprechend berücksichtigen müsse. "Das Wasserstoffnetz rein vom Norden her entwickeln zu wollen, wäre ein grober Fehler. Benötigt wird stattdessen ein sich gleichzeitig entwickelndes deutschlandweites Startnetz, das alle Importrouten berücksichtigt und damit fest in den europäischen Wasserstoff-Backbone eingebettet ist. Ein in der Diskussion stehendes Startnetz mit einer Länge von 1.700 Kilometern ist jedenfalls bei weitem nicht ausreichend", kritisierte der Staatsminister.

 

Der südliche Wasserstoffkorridor „SoutH2 Corridor“, der bereits 2030 voll funktionsfähig sein soll, ist 3.300 km lang und wird von vier großen europäischen Fernleitungsnetzbetreibern entwickelt. Der Korridor verbindet Nordafrika, Italien, Österreich und Deutschland. Mit einer Wasserstoffimportkapazität von mehr als 4 Millionen Tonnen pro Jahr aus Nordafrika könnte der Korridor 40 Prozent des REPowerEU-Importziels erfüllen. Mit dem Projekt HyPipe Bavaria – The Hydrogen Hub legt die bayernets GmbH den Grundstein für die Anbindung aus dem Süden an das bayerische Wasserstoffnetz. 95 Prozent des bayerischen Netzes werden aus umgestellten bereits vorhandenen Erdgasleitungen bestehen. Wichtige industrielle Einsatzbereiche von Wasserstoff sind die Chemie- und Stahlindustrie, Raffinieren, Glas- und Papierherstellung oder auch Kraftwerke.

 

Ansprechpartner:

Jürgen Marks

Leiter Pressereferat


Pressemitteilung-Nr. 199/23
Ansprechpartner
Prinzregentenstraße 28, 80538 München