Aiwanger: "Wir brauchen mehr Speicher - Energiegenossenschaft ÜZ zeigt wie es geht"

 

LÜLSFELD/MÜNCHEN Der Ausbau von erneuerbaren Energien und die Einspeisung bzw. Speicherung des grünen Stroms stehen auf der Agenda des Freistaats ganz oben. „Wir treiben alles gleichzeitig voran: Photovoltaik- und Windkraftanlagen ausbauen, das Stromnetz weiter ertüchtigen, Stromspeicher errichten und die Wasserstoffwirtschaft in Gang bringen“, erklärte Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger. Er besuchte am Freitag auf Einladung von Staatssekretärin Anna Stolz, Landtagsabgeordnete aus Unterfranken, die Energiegenossenschaft ÜZ Mainfranken in Lülsfeld, Landkreis Schweinfurt. „Sie haben alle diese Aufgaben auf dem Schirm und leisten hervorragende Arbeit, damit die Energiewende vorankommt“, stellte der Staatsminister fest. Vor allem Speicher sind für den Staatsminister ein wichtiger Baustein, um mittelfristig grünen Strom, der nicht sofort verbraucht oder ins Netz eingespeist werden kann, zu nutzen. „Wir brauchen deutschlandweit viel mehr Speicherkapazität und dies technologieoffen. Der grüne Strom soll in Batterien fließen, in Wasserstoff umgewandelt oder in Pumpspeicherkraftwerken verwendet werden – alles ist besser als Wind- und PV-Anlagen bei Überproduktion für viel Geld abzuregeln. Was hier in Lülsfeld gebaut wird, wollen wir auch in vielen anderen Regionen Bayerns umsetzen, wenn es sich bewährt. Ansonsten wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien massiv abgebremst, weil der Ausbau der Netze zu langsam vorangeht und außerdem nicht das Problem löst, Stromüberschuss und in die Zeitfenster zu schieben, wo wenig Strom erzeugt, aber viel gebraucht wird“, erklärte der Staatsminister. Staatssekretärin Anna Stolz ergänzt: „Die ÜZ Mainfranken ist ein Paradebeispiel für die regionale, bürgernahe und dezentrale Energieversorgung. Nur so können wir die Energiesicherheit im gesamten Freistaat sichern. Die ÜZ ist fest in der Region Unterfranken verwurzelt und steht für erneuerbare Energiequellen und gleiche Lebensbedingungen von Stadt und Land."
 

Die Energiegenossenschaft ÜZ versorgt 125.000 Menschen in der Region Main-Steigerwald mit Strom, der unter anderem aus Wasserkraft, Biomasse, Sonnenenergie und Windkraft erzeugt wird. Da bilanziell mehr grüner Strom erzeugt als verbraucht wird, hat die ÜZ ein neues Schalthaus in Brünnstadt in Planung sowie als Pilotprojekt einen neuartigen Großspeicher. Die ÜZ Mainfranken befindet sich dazu in Kontakt mit dem Technologieunternehmen CMBlu Energy aus Alzenau, das sogenannte Organic Solid Flow-Energiespeicher entwickelt hat. Der Speicher wird gefüllt, wenn erneuerbarer Strom im Überfluss vorhanden ist und die gespeicherten Reserven werden aktiviert, bevor Strom aus dem vorgelagerten Netz bezogen wird. Die ÜZ Mainfranken wird dadurch zu einem Reallabor für die Energiewende. Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt von Prof. Dr.-Ing. Zink von der Technischen Hochschule in Schweinfurt.

 

Auch Bettina Bärmann und Thomas Benz nahmen als Vertreter des Landratsamtes Schweinfurt an dem Treffen teil. Neben dem Umspannwerk in Brünnstadt und dem geplanten Großspeicher waren auch der Ausbau erneuerbarer Energien, der dafür erforderliche Netzausbau sowie die regionalen Potenziale für die Erzeugung von Wasserstoff Themen des konstruktiven Austauschs. Dabei stellte die ÜZ Mainfranken auch die besonderen Aufgaben eines rein ländlichen Energieversorgers dar. „Die Energiewende findet auf dem Land statt. Dies stellt vor allem ländliche Versorger vor besondere Herausforderungen. Solche Vorreiterprojekte wie das der ÜZ Mainfranken sind wichtig, damit die Klimaschutzziele in Bayern erreicht werden können“, betonte Energieminister Aiwanger.

 

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Katrin Nikolaus

stv. Pressesprecherin


Pressemitteilung-Nr. 69/23
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