Aiwanger: "Die Ergebnisse machen Hoffnung, dass der neue Schnelltest bald bayernweit eingesetzt werden kann" - Holetschek: "PCR-Schnelltests könnten eine Ergänzung sein"

 

MÜNCHEN Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger und Gesundheitsminister Klaus Holetschek haben sich über den Fortgang der Pilotstudie zum Einsatz des bayerischen PCR-Schnelltests "GNA-Octea" informiert. Die Staatsminister besuchten am Montag das "Test&Fly"-Zentrum am Flughafen München, in dem sich Flugpassagiere vor dem Abflug auf eine COVID-19-Infektion testen lassen können.

 

Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger: "Die Studie am Flughafen läuft jetzt seit einer Woche. Die Ergebnisse machen Hoffnung, dass der neue Schnelltest bald bayernweit eingesetzt werden kann, um die Pandemie einzudämmen und Infektionsrisiken gezielt zu minimieren. Gerade die Wirtschaft braucht zuverlässige und schnelle COVID-19-Tests, um Infektionen zu erkennen und die Ausbreitung zu stoppen."

 

Gesundheitsminister Klaus Holetschek erklärte: „Ich bin sehr gespannt auf das Ergebnis dieser vielversprechenden Pilotstudie. Nach Darstellung des Herstellers soll dieser neue PCR-Schnelltest so zuverlässig wie ein herkömmlicher PCR-Test und zugleich so schnell wie ein Antigen-Schnelltest sein. Es würde mich freuen, wenn unsere Studie das bestätigen könnte, denn dann könnte das System bestehende Testmöglichkeiten ergänzen.“

 

Das "Test&Fly"-Zentrum ist einer von drei Standorten der Pilotstudie, die das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Auftrag gegeben hat. Zudem werden in der Klinik Kitzinger Land und im Schlachthof Landshut die Ergebnisse und die Nutzbarkeit des bayerischen Schnelltests im Vergleich mit anderen Verfahren validiert.

 

Test-Abstriche von Passagieren werden am Münchner Flughafen anonymisiert zusätzlich durch "GNA-Octea" ausgewertet. Anschließend vergleichen Experten die Ergebnisse mit herkömmlichen, langsameren Verfahren. Ziel ist es, bis Ende Februar 2021 eine breite Datenbasis zu haben, um die Zuverlässigkeit und Anwendbarkeit des PCR-Schnelltests beurteilen zu können. Für die Sicherstellung der wissenschaftlichen Qualität ist die Clinical Research Organisation „SSS“ an der Pilotstudie beteiligt. Sie hatte bereits den Prozess um die Sonderzulassung durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) im November 2020 begleitet.

 

Ein wichtiger Vorteil von "GNA-Octea" im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren ist, dass der Schnelltest in einer mobilen Laborumgebung eingesetzt werden kann. Daher soll er an Brennpunkten wie Krankenhäusern, Seniorenheimen und Verkehrsknoten wie Flughäfen, Bahnhöfen und Autobahnen genutzt werden.

 

Wirtschaftsminister Aiwanger hatte die Entwicklung des Schnelltests im April 2020 bei GNA Biosolutions in Martinsried in Auftrag gegeben. Dadurch sicherte sich die Staatsregierung 1000 "Octea"-Testgeräte und eine Million Einzeltests. Das Bayerische Gesundheitsministerium hat die Kosten für den Pilotversuch übernommen. Der auf dem PCR-Verfahren basierende Schnelltest hat nach den Angaben des Herstellers eine deutlich höhere Zuverlässigkeit als die derzeit häufig genutzten Antigen-Schnelltests, weil er das Erbgut des Erregers nachweist. Mit einer Sensitivität von 96,7 Prozent und einer Spezifität von 100 Prozent soll er das hohe Niveau von PCR-Normaltests erreichen. "GNA Octea" braucht vom Rachenabstrich bis zum Testergebnis nur etwa 40 Minuten, wobei 20 Minuten für die Rachenabstriche und Vorbereitungszeit angesetzt sind und weitere 20 Minuten für den eigentlichen Test im Gerät. 

 

Gesundheitsminister Holetschek ergänzte: „Grundsätzlich sind wir mit unserer Teststrategie gut aufgestellt. Seit Beginn der Corona-Pandemie wurden bereits rund 13,4 Millionen PCR-Tests vorgenommen und rund 10 Millionen von bisher 16 Millionen bestellten Antigen-Schnelltests verteilt. Zudem setzen wir zunehmend auch auf innovative Testverfahren wie Gurgel- und Lollipop-Tests. Mir ist wichtig: Unsere Teststrategie ist kein starres Gerüst, sondern wir passen sie immer wieder an die Entwicklungen an.“

 

Jürgen Marks

Leiter Pressereferat


Pressemitteilung-Nr. 54/21

 

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