Aiwanger: "Bayerns Industriepolitik stärkt Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen"

MÜNCHEN   Das Verarbeitende Gewerbe in Bayern konnte 2019 vor der Corona-Krise seinen Gesamtumsatz um 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr steigern. Dies geht aus dem Industriebericht Bayern 2020 hervor, den Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger nun vorgelegt hat. Insgesamt haben die mehr als 7.600 Industriebetriebe mit ihren über 1,3 Millionen Beschäftigten einen Gesamtumsatz von knapp 382 Milliarden Euro erwirtschaftet. Wirtschaftsminister Aiwanger: "Bayerns Industrie war auch 2019 in exzellenter Form, trotz des komplexer werdenden internationalen Umfeldes. Jetzt müssen wir die coronabedingte konjunkturelle Talsohle möglichst rasch hinter uns lassen. Unser Anspruch ist, dass innovative Produkte nicht nur in Bayern erfunden, sondern auch hier bei uns hergestellt werden. Die Förderung der Additiven Fertigung hat deshalb genauso Priorität wie der Lückenschluss bei der Mobilfunk-Infrastruktur, um vernetzte Industrie 4.0-Anwendungen zu ermöglichen. Eine große Chance sehen wir außerdem in der Rückverlagerung von Produktionsstätten. Corona hat uns schmerzhaft gezeigt, wie gefährlich unterbrochene Lieferketten für unsere Unternehmen sind."

 

Gemessen an der Zahl der Erwerbstätigen bildete das Verarbeitende Gewerbe mit 20,5 Prozent 2019 den drittgrößten Wirtschaftsbereich im Freistaat. Der Anteil an der gesamten Bruttowertschöpfung reduzierte sich geringfügig um 1,3 Punkte auf 25 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten ging um 0,5 Prozent zurück. In den bayerischen Regierungsbezirken fiel die Entwicklung der Beschäftigten- und Umsatzzahlen unterschiedlich aus: Während in Oberbayern, der Oberpfalz und Schwaben die Umsätze gegenüber 2018 ausgebaut werden konnten, verzeichneten Niederbayern, Oberfranken, Mittelfranken und Unterfranken jeweils Rückgänge. Auch hinsichtlich Beschäftigung zeigte sich in den bayerischen Regierungsbezirken eine unterschiedliche Entwicklung.

 

Die bayerische Exportquote konnte im vergangenen Jahr – trotz der globalen Unwägbarkeiten – um 2,5 Prozent auf 54,3 Prozent gesteigert werden. Aiwanger: „Diese positive Entwicklung in einem schwierigen Umfeld unterstreicht die internationale Wettbewerbsfähigkeit der bayerischen Industrie." Die Länder der Europäischen Union bleiben dabei deutlich die wichtigsten Handelspartner: Mit 57,2 Prozent der Ausfuhren und 61,1 Prozent der Einfuhren wurde ein Großteil der Umsätze innerhalb des EU-Binnenmarkts erzielt.

 

Wirtschaftsminister Aiwanger: „Die Corona-Pandemie hat uns gezeigt, wie schnell sich die globale Wirtschaftsordnung verändern kann. Mit den LfA-Kreditprogrammen, Überbrückungshilfe und dem Bayernfonds setzen wir deshalb auf die richtigen Instrumente, um die Kapitalausstattung der Betriebe in dieser schwierigen Zeit zu stärken. Unsere aktive Industriepolitik unterstützt die Unternehmen darüber hinaus in ihrer Transformation."

 

Der Industriebericht 2020 ist online verfügbar unter: www.stmwi.bayern.de/wirtschaft-standort/industrie/.

 

Regierungs-bezirk

Veränderung Umsatz1)

Exportquote 20191)

Veränderung der Beschäftigung1)

Industrie-besatz 20191,2)

2018/2019

2018/2019

Oberbayern

+5,5 %

60,0 %

+0,7 %

80

Niederbayern

-0,9 %

54,5 %

+0,2 %

110

Oberpfalz

+0,4 %

55,0 %

-0,3 %

129

Oberfranken

-0,1 %

51,1 %

-0,2 %

118

Mittelfranken

-4,2 %

53,5 %

-4,3 %

106

Unterfranken

-0,9 %

44,8 %

-0,4 %

107

Schwaben

+0,4 %

45,0 %

-0,1 %

114

Bayern

+1,5 %

54,3 %

-0,5 %

101

 

1) Aufgrund von geänderten Wirtschaftszweigzugehörigkeiten sind die Werte ab dem Jahr 2019 mit den vorhergehenden Zeiträumen nur eingeschränkt vergleichbar. Betroffen ist der Wirtschaftsbereich 15 „Herstellung von Leder, Lederwaren und Schuhen“ und alle höheren Aggregationsstufen, in denen dieser Wirtschaftszweig enthalten ist. 2) Beschäftigte im Verarbeitenden Gewerbe je 1.000 Einwohner;


Pressemitteilung-Nr. 255/20
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