Aiwanger: "Wir unterstützen die Suche nach Erdgasvorkommen in Bayern, um die Importabhängigkeit zu verringern."

MÜNCHEN Das Bayerische Wirtschaftsministerium hat zum 1. Oktober die Erlaubnis zur Erdgasexploration im Feld „Lech“ im Landkreis Landsberg am Lech erteilt. Hier wird noch Erdgas vermutet, welches bisher nicht erschlossen wurde. Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Aiwanger erklärt: „Angesichts der explodierenden Gaspreise wollen wir als Bayerische Staatsregierung alle Optionen nutzen, um die Krise zu entschärfen. Deshalb unterstützen wir auch die Suche nach heimischen Erdgas. Im Alpenvorland können je nach Region öl- und/oder gashaltige Schichten vorhanden sein. Auch wenn die vermuteten Vorkommen im Alpenvorland wahrscheinlich relativ begrenzt sein werden, sollten wir alles tun, um die Importabhängigkeit Bayerns und Deutschlands zu verringern. Wir stehen auch weiteren Anträgen offen gegenüber. Nach Einreichen eines Antrags wird wie im Fall „Lech“ ein bergrechtliches Verwaltungsverfahren durchgeführt.“

 

Aiwanger betont in diesem Zusammenhang die Rolle von Erdgas als Brückentechnologie: „Erdgas war in der deutschen Energiewende die entscheidende Technologie, um den Wandel von Kohle und Atom zu den Erneuerbaren zu überbrücken. Seit über einem halben Jahr ist nun klar, dass wir auf diese Brücke nur noch sehr beschränkt bauen können. Langfristig wird grüner Wasserstoff die heutigen Aufgaben von Erdgas übernehmen. Diesen Wasserstoff werden wir zum Teil selber herstellen und zum Teil aus Partnerländer importieren.“

 

Über den Erlaubnisantrag informierte das Wirtschaftsministerium die betroffenen Gemeinden im Rahmen des bergrechtlichen Beteiligungsverfahrens. Das Wirtschaftsministerium hat zum 1. Oktober 2022 die Aufsuchungserlaubnis „Lech“ für drei Jahre an ein Berliner Gasunternehmen erteilt. Nun kann das Unternehmen die  Genehmigung zur Durchführung der Erkundungsbohrung beim zuständigen Bergamt beantragen. Nach dieser sicherheitstechnischen Zulassung wird das Unternehmen mit der Bohrung beginnen können. Das Unternehmen vermutet mehrere hundert Millionen Kubikmeter Erdgas im Gebiet um Kinsau im Landkreis Landsberg am Lech. Das Erdgas soll bei Fündigkeit in das vorhandene Gasnetz eingespeist werden.

 

Vor allem im Süden Bayerns zwischen Lech, Isar, Inn und Salzach könnte noch Gas unter der Erde liegen. Im Bayerischen Alpenland wurden seit den 1950er Jahren fast 60 bayerische Gasfelder entdeckt – mittlerweile sind viele Vorkommen jedoch ausgebeutet. Bayern konnte in den 1970er Jahren ca. 30 % seines Gasbedarfes aus heimischen Erdgaslagerstätten decken.

 

Dr. Patrik Hof

Stv. Pressesprecher


Pressemitteilung-Nr. 466/22
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