Aiwanger: "Wir sind bei der Mobilfunkversorgung einen großen Schritt vorangekommen"

 

MÜNCHEN Die Telekommunikationsunternehmen haben ihre Netze in Bayern 2020 weiter ausgebaut. Das belegen die Ergebnisse von Nachmessungen an ausgewählten Autobahnstrecken, die Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger am Montag präsentierte. Aiwanger: "Im Vergleich zu den Messungen vor einem Jahr sind wir einen großen Schritt vorangekommen. Die Mobilfunkunternehmen haben gemerkt, dass der Netzausbau für uns ganz oben auf der Agenda steht. Ich werde nicht locker lassen, bis wir in Bayern ein leistungsfähiges, hochzuverlässiges LTE-Internet haben."

 

Die Telekommunikationsunternehmen Telekom, Vodafone und Telefonica hatten sich mit der Erwerb der deutschen LTE-Lizenzen 2015 verpflichtet, bis Ende 2019 eine lückenlose Versorgung der Autobahnen und ICE-Strecken sicherzustellen. Im Herbst 2019 hatte Bayerns Wirtschaftsminister eigene Messungen durchführen lassen, die Defizite offenlegten. Nachdem auch die Bundesnetzagentur im April 2020 offiziell festgestellt hatte, dass die Versorgungsauflagen noch nicht vollständig erfüllt wurden, erhielten die Netzbetreiber eine Nachfrist bis zum 31. Dezember 2020, um ihre Versorgungspflichten einzuhalten.

 

Bei den aktuellen Nachmessungen im Dezember 2020 durch das beauftragte Ingenieurbüro IK-T wurden nur Autobahnabschnitte überprüft, die bei den Messungen vor einem Jahr deutliche Defizite aufwiesen. Es wurde das gleiche Outdoor-Messverfahren und das identische Equipment wie 2019 genutzt. Insgesamt fuhren die Experten 17 Autobahnteilstrecken mit einer Länge von 980 Kilometer ab. Das entspricht rund 40 % der gesamten Länge bayerischer Autobahnen (2530 km).

 

Auf den 17 Autobahnteilstrecken hat IK-T im Dezember 2020 folgende Ergebnisse gemessen:

 

Telekom:   97,5 Prozent (es fehlen 25 km zur Vollversorgung - 2019 waren es noch 39 km)

 

Vodafone:  92,8 Prozent (es fehlen 70 km zur Vollversorgung - 2019 waren es noch 112 km)

 

Telefonica: 91,4 Prozent (es fehlen 84 km zur Vollversorgung - 2019 waren es noch 492 km)

 

Durchschnittliche Verbesserung der Mobilfunkversorgung an den ausgewählten Strecken:

 

Telekom: + 1,4 Prozent

Vodafone: + 4,3 Prozent

Telefonica: + 41,7 Prozent

 

Aiwanger: "Insgesamt hat es eine deutliche Verbesserung auf den überprüften Strecken gegeben. Besonders stark hat Telefonica aufgeholt, die an jeder der gemessenen Strecken die Versorgungswerte um 20 bis 80 Prozent erhöhte. Auch Telekom und Vodafone erreichten merkliche Verbesserungen. Diese fallen naturgemäß kleiner aus, da hier bereits eine bessere Ausgangsbasis vorhanden war. Da wir bei dieser Nachmessung nur die besonders lückenhaften Autobahnabschnitte überprüft haben, kann man davon ausgehen, dass an den anderen Strecken die Versorgung noch besser ist."

 

Der bayerische Wirtschaftsminister bot den Netzbetreibern Unterstützung bei den weiteren Optimierungen an. Aiwanger: "Es gibt noch viel zu tun, doch liegt es nicht immer in der Hand der Unternehmen, eine Lücke zu schließen. Oft gibt es Probleme, einen passenden Standort zu finden oder Genehmigungsverfahren ziehen sich in die Länge. Deshalb haben wir mit dem Bauministerium rechtliche Vereinfachungen vorangebracht. Zudem haben wir von Standortproblemen betroffene Bürgermeister und Landräte gebeten, sich für rasche Lösungen einzusetzen."

 

Neben den Nachmessungen an Autobahnen und ICE-Strecken treibt der Freistaat den Mobilfunkausbau auch in Regionen voran, die nicht über Auflagen der Netzanbieter abgedeckt werden müssen. Aiwanger: "Mit unserem Mobilfunk-Förderprogramm sind wir Vorreiter in Deutschland. Wir unterstützen derzeit im Förderverfahren 80 Gemeinden beim Bau neuer Funkmasten. Unser Ziel ist es, dass die Menschen und Unternehmen in Bayern eine gute Netzqualität zu wirtschaftlichen Preisen erhalten. Die optimale Mobilfunkversorgung ist eine Aufgabe mit hoher Priorität."

 

Hier finden Sie die Detail-Karten der Nachmessungen 2020:

www.stmwi.bayern.de/mobilfunkinitiative/

 

Informationen zum Mobilfunk-Förderprogramm

 

Jürgen Marks

Leiter Pressereferat


Pressemitteilung-Nr. 427/20

 

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