Aiwanger: "Wir bringen kreative und schnell übertragbare Lösungen für Innenstädte auf den Weg"

MÜNCHEN   Drei Monate nach dem Startschuss ziehen das Bayerische Wirtschaftsministerium und die Modellkommunen eine positive Zwischenbilanz bei der Umsetzung des Fitnessprogramms „Starke Zentren“. Auf einem Projektsummit wurden erste Ergebnisse aus den fünf repräsentativen Städten Schwandorf, Beilngries, Rothenburg ob der Tauber, Coburg und Kempten vorgestellt sowie Ideen für übertragbare Modellprojekte diskutiert. Im Fokus standen dabei Themen wie die Veränderung der Einzelhandelsstruktur, Mobilität, Wohnen, digitales und mobiles Arbeiten, Freizeit und Kultur und Aufenthaltsqualität.

 

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger: „Die enge Zusammenarbeit von Kommunen, Experten, der Wissenschaft sowie Verbänden und Behörden unterstreicht den innovativen Ansatz des Fitnessprogramms ‚Starke Zentren‘. Die beteiligten Akteure haben in nur wenigen Wochen die Analyse in den Modellzentren durchgeführt. Dieser Fitness-Check bildet den Grundstein, um jetzt kreative und auf andere Städte schnell übertragbare Lösungen zur Innenstadtentwicklung auf den Weg zu bringen. Mit dem Netzwerkevent fördern wir den Wissens- und Ideentransfer unter den Projektteilnehmern und verleihen unserem Fitnessprogramm für die nächsten Schritte noch mehr Schub.“

 

Dominik Sauerteig, Oberbürgermeister von Coburg: „Über das Beratungsbüro Stadt und Handel wurde die Coburger Innenstadt in Zusammenarbeit mit der Projektgruppe Stadtmacher einem Fitness-Check unterzogen. Eine öffentliche Online-Umfrage, ein Innenstadtspaziergang und Experteninterviews sollten Aufschluss geben zu Stärken und Schwächen unseres Zentrums. Das Tolle daran war die breite Beteiligung vieler Bürger:innen und wichtiger Innenstadtakteur:innen, die wertvollen Input gegeben haben. Langfristiges Ziel ist es, in den nächsten Monaten frische, innovative Konzepte für die Innenstadt aus den Analyseergebnissen zu entwickeln und sie damit fit für die Zukunft zu machen: Etabliertes oder bereits neu gedachte Projektideen sind zu hinterfragen oder weiterzudenken. Sukzessive soll dieser Masterplan für die Innenstadt dann auch umgesetzt werden. Wir möchten weg von monofunktionalen Ladenzeilen hin zu einem lebendigen Zentrum als Bühne des städtischen Lebens, urbaner Produktion und Ort des sozialen Miteinanders.“

 

Dr. Markus Naser, Oberbürgermeister von Rothenburg ob der Tauber: „Das Fitnessprogramm ‚Starke Zentren‘ hat den Rothenburger Stadtrat inspiriert, sich mit der Frage des kommunalen Leitbilds neu auseinanderzusetzen. Eine Klausurtagung am 18. September hat dazu erste Ergebnisse befördert und einen Diskussionsprozess in Gang gesetzt. Das Thema des Leitbildprozesses soll die nächsten Monate unter Einbeziehung wichtiger gesellschaftlicher Gruppen fortgesetzt und auf eine breitere Basis gestellt werden. Die monofunktionale Ausrichtung auf die Tourismuswirtschaft soll durch neue Handlungsfelder wie Bildung und Kultur ergänzt werden. Das Image der Stadt soll mit der Identität der Stadtgesellschaft mittel- bis langfristig in Einklang gebracht werden.“

 

Helmut Schloderer, Bürgermeister von Beilngries: „Mit der Auswahl als Modellkommune wurde das Bewusstsein in unserer Bevölkerung und der lokalen Akteure für die Bedeutung eines lebendigen Ortszentrums gestärkt. Im Rahmen des durchgeführten Fitness-Checks sind die positiven Effekte bereits laufender Maßnahmen bestätigt und Handlungsfelder für weitere Maßnahmen identifiziert worden. Dabei soll die Aufenthaltsqualität erhöht, Handels- und Versorgungsstrukturen vor Ort und digital gestärkt werden. Die Devise muss lauten, die Kernstadt als Ort von Begegnung und Erlebnis für Bürger und Gäste zu stärken. Wir sind gespannt auf den Benchmark mit den anderen Modellkommunen im Rahmen des nächsten übergreifenden Planungsworkshops und freuen uns auf die intensive Arbeit mit unseren lokalen Akteuren, um mögliche Maßnahmen zu konkretisieren und auf den Weg zu bringen.“

 

Andreas Feller, Oberbürgermeister von Schwandorf: „Durch das Fitnessprogramm ‚Starke Zentren‘ soll das Einkaufen in der Innenstadt wieder zu einem Erlebnis werden. Einkaufsaktionen wie der ‚Lieblingsfreitag‘ oder der Aufbau einer Eislaufbahn für die Zeit des Weihnachtsmarktes tragen dazu bei. Künftig soll auch der Wohnstandort Innenstadt weiterentwickelt und gefördert werden, sodass wieder ‚Leben‘ und weitere Kaufkraft in die Innenstadt fließen. Die Schaffung eines Forums als sogenannten „Dritten Ort“ – verbunden mit dem Bau von Wohnungen in der Innenstadt – werden aktuell diskutiert.“

 

Thomas Kiechle, Oberbürgermeister von Kempten: „Unsere vorhandenen Konzepte und guten Strategien zur Stadtentwicklung werden jetzt unter intensiver Begleitung und vielfältiger Bürgerbeteiligung feinjustiert. Schon jetzt können wir sehen, dass ein starkes Zentrum weit über die Bedeutung eines erfolgreichen Einzelhandels hinaus geht. Es geht um die Innenstadt als multifunktionaler Raum für Handel, Wohnen, Kultur und Lebensräume – eine große Chance für die Stadt Kempten.“

 

Im Rahmen des Fitnessprogramms „Starke Zentren“ werden in den fünf repräsentativen Städten Schwandorf, Beilngries, Rothenburg ob der Tauber, Coburg und Kempten zunächst individuelle Maßnahmenstrategien erarbeitet und in einem zweiten Schritt innovative und auf andere bayerische Städte übertragbare Lösungsansätze zur Belebung und Funktionssicherung der Ortszentren entwickelt. Erfahrene Planer und ein Projektbeirat beraten die Modellkommunen. Für das Förderprojekt übernimmt das Bayerische Wirtschaftsministerium die Mittel für die Gutachterbüros.

 

Ansprechpartner:
Thomas Assenbrunner
stv. Pressesprecher


Pressemitteilung-Nr. 337/21
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