Aiwanger: "Chancen der Digitalisierung im ländlichen Raum nutzen"

 

MÜNCHEN/TIRSCHENREUTH   Die Chancen der Digitalisierung im ländlichen Raum werden mit dem Vorhaben „Digitales Dorf Bayern“ in fünf Modellprojekten erprobt. Dabei entstehen innovative Lösungen wie ein mobiler Dorfladen. Bayerns Wirtschafts- und Tourismusminister Hubert Aiwanger: „In den Digitalen Dörfern werden Anwendungen entwickelt, die den ländlichen Raum als lebenswerten Wohn- und Wirtschaftsraum erhalten und weiterentwickeln. Denn wo sich Einheimische wohlfühlen, fühlt sich auch der Gast wohl!“

 

Eines der Modellprojekte ist das "Digitale Dorf Steinwald-Allianz", angesiedelt im Landkreis Tirschenreuth. Kernstück des Projekts ist der mobile Dorfladen - ein ausgebauter Lkw mit umfassender digitaler Ausstattung wie zum Beispiel einem Cloud-basierten Kassensystem. An sechs Tagen in der Woche fährt der begehbare Lkw 42 Haltestellen in den 17 kleinen Ortschaften der Steinwald-Allianz an. Dabei können Anwohner sowohl spontan einkaufen als auch bestellte Waren abholen. Auch eine Lieferung bis zur Haustür ist möglich. Ein Online-Shop wird derzeit entwickelt.

 

Aiwanger: "Der mobile Dorfladen versorgt die Kunden nicht nur mit Waren des täglichen Bedarfs, sondern ist auch ein sozialer Treffpunkt." Circa 30 regionale Erzeuger und Verarbeiter beliefern den mobilen Dorfladen das ganze Jahr über auch mit saisonalen Produkten. "Das stärkt regionale Kreisläufe, schafft Arbeitsplätze und Wertschöpfung vor Ort und steigert die Attraktivität von Standorten", so der Minister. Das Sortiment umfasst rund 400 Produkte, vom Bio-Hackfleisch bis zur Zahnpasta.

 

Eine weitere Möglichkeit, die Versorgung im ländlichen Raum durch Digitalisierung zu stärken, hat die Bayerische Staatsregierung am 27. Juli 2021 beschlossen: In Bayern dürfen "digitale" Kleinstsupermärkte mit einer Verkaufsfläche von bis zu 100 Quadratmetern künftig an jedem Werktag rund um die Uhr öffnen. In diesen kleinen Vollsortiment-Supermärktem erledigen Kundinnen und Kunden ihre Einkäufe wie in einem herkömmlichen Supermarkt, scannen und bezahlen die Waren am Ende aber eigenständig. Aiwanger: "Die Digitalisierung ermöglicht zunehmend den Betrieb von kleinen Supermärkten ohne Verkaufspersonal. Dies kann eine Chance zur Verbesserung der Nahversorgung im ländlichen Raum, aber auch in Stadtteilen sein. Die Staatsregierung eröffnet mit dem Beschluss Betreibern wie Kommunen mehr Raum für Experimente in diese Richtung. Eine Gefahr für den Arbeitsmarkt stellen diese Kleinstmärkte nicht dar, denn auch sie benötigen Arbeitskräfte. Und für echte Beratungs- und Serviceleistungen ist auch in Zukunft qualifiziertes Personal unverzichtbar." 

 

Das Gesamtvorhaben "Digitales Dorf Bayern" ist ein Projekt der Bayerischen Staatsregierung unter Federführung des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie. Es startete im April 2017 und wird von der Bayerischen Staatsregierung mit insgesamt 13 Millionen Euro unterstützt. Mehr Informationen gibt es unter www.digitales-dorf.bayern/: Hier werden Erkenntnisse aus den Modellprojekten in einem Online-Leitfaden mit Best-Practice-Beispielen für interessierte Kommunen, Bürgerinnen und Bürger und weitere Multiplikatoren der Digitalisierung anschaulich zur Verfügung gestellt. Den Auftakt macht das Digitale Dorf Steinwald-Allianz, das von der Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. und dem Zweckverband Steinwald-Allianz betreut wurde und nach erfolgreich beendeter Förderlaufzeit weiter betrieben wird. Die Erfahrungen der anderen vier Modellprojekte werden nach deren Ablauf auf der Homepage der Digitalen Dörfer zu finden sein.

 

Ansprechpartnerin:

Tanja Gabler

Stv. Pressesprecherin


Pressemitteilung-Nr. 303/21

 

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