Aiwanger: "Investition in Octea-Schnelltestsystem im Frühjahr 2020 war die richtige Entscheidung - Einsatz statt Lockdown wäre sinnvoll gewesen"

MÜNCHEN   Zur aktuellen Berichterstattung rund um die Entwicklung des PCR-Schnelltestsystems des Münchner Unternehmens GNA Biosolutions nimmt das Bayerische Wirtschaftsministerium wie folgt Stellung. Die Bayerische Staatsregierung hat am 14. April 2020 GNA Biosolutions aus Martinsried für acht Millionen mit der Entwicklung und Validierung eines neuartigen PCR-basieren Testverfahrens beauftragt.

 

Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger: "Unsere Unterstützung für das Testverfahren war angesichts unzureichender Laborkapazitäten und langer Wartezeiten auf Corona-Testergebnisse im Frühjahr 2020 die richtige Entscheidung. Das Schnelltestsystem Octea steht für dezentrale einsetzbare PCR-Tests und sichere Testergebnisse innerhalb 40 Minuten. Trotz der Vorteile des Systems in Bezug auf Schnelligkeit und Sicherheit wurde es im Coronawinter 2020/21 aber leider nicht eingesetzt. Mit schnellen und sicheren PCR-Tests und Maske hätten beispielsweise Hotels, Kultureinrichtungen, Freizeiteinrichtungen und Restaurants offen bleiben können. Die Bundesregierung hat sich aber für den Lockdown entschieden.“

 

Wenige Tage vor der Auftragserteilung im Frühjahr 2020 hatte Bayern den Höhepunkt der ersten Pandemiewelle erreicht. Die Laborkapazitäten waren damals knapp, Reagenzien am Weltmarkt nicht mehr verfügbar und man musste mehrere Tage auf Testergebnisse warten. Zuverlässige Corona-Schnelltests gab es noch nicht. „Wir mussten das Pandemiegeschehen unter Kontrolle bringen und Infektionsketten durchbrechen. Als Wirtschaftsministerium haben wir deshalb gehandelt und die Entwicklung eines neuen und besseren Testverfahrens an einem bayerischen Unternehmen ermöglicht. Mit Erfolg“ so Aiwanger.

 

Nach Entwicklung des Verfahrens wurde die neue Methode am 29. Dezember erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Nur wenige Tage vorher wurde die seitdem höchste bayernweite Inzidenz von 223 gemeldet. Die neuen Tests wurden ab Mitte Januar im Rahmen einer Pilotstudie an drei Standorten in der Praxis getestet. Der Abschlussbericht zu diesem Probebetrieb liegt in Kürze vor. Aiwanger: "Für alle weiteren Entscheidungen liegt der Ball bei den zuständigen Behörden. Ich habe geliefert, für den Einsatz bin ich nicht zuständig.“

 

Wie Aiwanger erklärt, ist Corona nicht der einzige Anwendungsfall für das Testsystem. Aiwanger: "Es ist durchaus wahrscheinlich, dass dieses Verfahren auch in Zukunft, losgelöst von Corona, zum Einsatz kommt. Und mit jedem verkauften Gerät verdient Bayern mit. GNA hat sich vertraglich auf die Zahlung von Lizenzgebühren an den Freistaat verpflichtet. Es gibt also keinen Grund, diese Investition der Staatsregierung schlechtzureden, ohne Hintergründe und Zusammenhänge zu kennen. Bayern befindet sich mit der Deltavariante mitten in der vierten Coronawelle, die Infektionszahlen steigen. Coronatests werden noch sehr lange eine wichtige Rolle für das öffentliche Leben spielen."

 

Aiwanger wehrt sich gegen die Kritik aus dem Landtag. "Die heutigen Behauptungen der SPD sind unqualifiziert. Bei Forschung und Entwicklung gibt es keine Erfolgs- und Anwendungsgarantien. So funktioniert Forschungspolitik nicht - das sollten auch SPD-Landtagsabgeordneten wissen. Zuerst mehr politischen Aktionismus fordern und dann im Nachhinein alles besser zu wissen, ist selbstgerecht und fördert zukunftsgerichtete Entscheidungen nicht. So ist es bei Masken, Schnelltest, Lüftern und Impfstoffen.“

 

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Aaron Gottardi, stv. Pressesprecher


Pressemitteilung-Nr. 301/21
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