Aiwanger: "Windpark Feistelberg ist Vorzeigemodell für ganz Bayern"

MÜNCHEN / WERNBERG-KÖBLITZ   Wenn Gemeinden einen kommunalen Bebauungsplan aufstellen, können Windräder in Bayern auch trotz der so genannten „10 H-Regelung“ gebaut werden. Diese Botschaft unterstrich Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger anlässlich einer Besichtigung des Windparks Feistelberg in Wernberg-Köblitz. Die oberpfälzische Marktgemeinde im Landkreis Schwandorf hat mit Hilfe eines eigenen kommunalen Bauleitplanverfahrens die Errichtung von drei Windrädern mit jeweils einer Gesamthöhe von fast 200 Metern ermöglicht, die nächste Wohnbebauung ist 896 Meter entfernt. Die Bevölkerung vor Ort unterstützte das Vorhaben.

 

„Windkraft spielt für die Energiewende in Bayern eine große Rolle. Mein Ziel ist es deshalb, die Vorbehalte bei den Bürgerinnen und Bürgern gegenüber Windrädern abzubauen. Wernberg-Köblitz hat mit dem Bauleitplanverfahren Mut und Weitsicht bewiesen und gezeigt, wie eine zielführende Energiepolitik mit Bürgerbeteiligung auf kommunaler Ebene aussehen kann. Der Entstehungsprozess des Windparks Feistelberg ist ein Vorzeigemodell für ganz Bayern“, erklärt Wirtschaftsminister Aiwanger.

 

Bürgermeister Konrad Kiener ist überzeugt: „Entscheidend für die Akzeptanz der Bevölkerung ist eine gute Informationspolitik. Wir haben möglichst früh offen und transparent kommuniziert. Die Menschen müssen das Gefühl haben, dass ihre möglichen Bedenken und Einwendungen auch ernst genommen werden. In der CO2-Bilanz bedeutet die Realisierung von fünf Windrädern im Bereich der Stromversorgung nahezu eine Halbierung des CO2-Ausstosses von rund 46.500 Tonnen pro Jahr auf rund 24.500 Tonnen pro Jahr. Damit könnte der CO2 Verbrauch pro Kopf in Wernberg-Köblitz von 8,3t/Einwohner p.a. auf rund 4,4 t/Einwohner p.a. unter den bayerischen Durchschnitt gesenkt werden.“

 

Dr. Torsten Briegel, Vorstand des Betreibers REWAG: „Die REWAG hat bereits vor zehn Jahren begonnen, sich beim Ausbau der Windenergie in Bayern zu engagieren. Inzwischen haben wir rund 100 Millionen Euro investiert. Mit dem Windpark Feistelberg sind wir nun Eigentümer und Betreiber von 15 Windenergieanlagen in Oberfranken und der Oberpfalz. Als kommunales Unternehmen übernehmen wir gesellschaftliche Verantwortung zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes in der Stromerzeugung und damit zum Schutz der Umwelt bzw. des Klimas. Entsprechend möchten wir unseren Weg beim Ausbau der erneuerbaren Erzeugung fortsetzen. Die Windkraft in Bayern wird dabei eine wichtige Rolle spielen, sofern es gelingt, durch geeignete Modelle die notwendige Akzeptanz in der Bevölkerung für deren weiteren Ausbau zu schaffen.“

 

Im Rahmen des Bayerischen Aktionsprogrammes Energie sollen in den kommenden Jahren 300 zusätzliche Windenergieanlagen mit einer installierten Leistung von insgesamt 1 Gigawatt initiiert werden. Das Bayerische Wirtschaftsministerium will interessierte Gemeinden dabei unterstützen, eigene Flächennutzungspläne für Windenergieanlagen aufzustellen. Wirtschaftsminister Aiwanger: „Ich bin fest davon überzeugt, dass in Bayern eine nachhaltige, sichere und bezahlbare Energieversorgung möglich ist. Dafür setzen wir als Staatsregierung auf einen Mix unterschiedlicher erneuerbaren Energien. Entscheidend dabei ist, dass wir die Menschen vor Ort an den Projekten beteiligen. Das schafft Akzeptanz.“


Pressemitteilung-Nr. 12/20
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