Aiwanger: "Das Wikipedia der bayerischen Energiewende feiert zehnjähriges Jubiläum"

MÜNCHEN  Digitales Nachschlagewerk für alle Fragen zu erneuerbaren Energien, Antragsplattform für Förderungen und Marktplatz für Solarflächen und Abwärme – dies alles und noch mehr bietet der Energie-Atlas Bayern (EAB). „Seit seiner Gründung vor zehn Jahren hat er sich zu einer Art Wikipedia der bayerischen Energiewende entwickelt“, erklärt Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger. „Was mich besonders freut: Viele Bundesländer haben den Energie-Atlas Bayern zum Vorbild ihrer eigenen digitalen Energieatlanten genommen.“

 

Der Energie-Atlas Bayern war ursprünglich Teil eines Maßnahmenpakets zur Umsetzung des Klimaprogramms 2020. Die Entwicklung des Portals startete in 2009. Als sich im März 2011 das Reaktorunglück in Fukushima ereignete, befand sich der Energie-Atlas Bayern schon in der Endphase der Fertigstellung. Der Energie-Atlas Bayern ging am 05.04.2011 online. Seitdem ist er ein wesentlicher Bestandteil der vom Freistaat beschlossenen Energiekonzepte bzw. -programme zur Umsetzung der Energiewende in Bayern.

 

Das Leitmotiv des Energie-­Atlas Bayern ist der Energie-3-Sprung. Dieser besagt, dass der große Sprung „Energiewende“ durch die kluge Kombination der drei kleineren Sprünge gelingt: 1. Energie dort sparen, wo wir sie nicht unbedingt benötigen, 2. energieeffiziente Geräte und Techniken einsetzen, 3. erneuerbare Energien ausbauen, um den verbleibenden Bedarf damit zu decken.

 

Der Energie-Atlas Bayern informiert über den aktuellen Stand der Energiewende in Bayern. Er enthält digitale und interaktive Karten mit einer Übersicht von rund 550.000 Erneuerbare-Energien-Anlagen. Die interaktiven Karten zeigen, wo sich der Einsatz erneuerbarer Energien lohnt und wo bereits Anlagen installiert sind. Die Potenzialkarten bieten u. a. Informationen zu Windgeschwindigkeiten, zur Sonneneinstrahlung und zur Eignung für Erdwärmenutzung oder Wasserkraftnutzung.

 

Innovative Tools machen die Energiewende erlebbar: Die 3D-Analyse von Windenergieanlagen zeigt beispielsweise, wie sich geplante Anlagen in die Landschaft einfügen. Das Mischpult „Energiemix Bayern vor Ort“ stellt dar, wie das Potenzial von Erneuerbaren gehoben werden kann. Die Sammlung von rund 430 „Best-Practice“-Beispielen vor Ort belegt, dass die Energiewende an vielen Stellen in Bayern schon erfolgreich stattfindet. Sie sollen zudem andere zum Nachahmen anregen. Tipps und Hinweise zu Stolpersteinen von Praktikern bieten dabei hilfreiche Unterstützung.

 

Privatpersonen, Unternehmen und Kommunen können in einer Solarflächenbörse Dachflächen für Photovoltaik anbieten oder suchen. Das gilt auch für Freiflächen, die sich für die Errichtung von Solarparks eignen. Eine Abwärme-Informationsbörse bietet Unternehmen die Möglichkeit, den Energie-Atlas Bayern als Marktplatz für ihre überschüssige Abwärme aus industriellen Prozessen zu nutzen. Zudem bietet der Energie-Atlas Bayern die Möglichkeit, neue oder noch nicht enthaltene Energieerzeugungsanlagen einzustellen und Daten vorhandener Anlagen zu korrigieren. Für Kommunen wurde die Rubrik „Werkzeugkasten“ eingerichtet, in der Ausstellungsstücke, Vorlagen und Printprodukte für die Energiewende zur Ausleihe oder Weiterverwendung verfügbar sind.

 

„Bald werden alle E-Tankstellen Bayerns auf einer übersichtlichen Karte im Energie-Atlas Bayern zu finden sein“, sagt Staatsminister Aiwanger. Und weitere Angebote sind in Planung: eine Darstellung der Energiepotenziale für Flur- und Siedlungsholz, eine Überarbeitung der Darstellung von Abwärmequellen auf Grundlage neuer Daten und die Aktualisierung der Daten zu EEG-Anlagen sind einige Beispiele dafür, wie der Energie-Atlas Bayern ständig gepflegt und erweitert wird.

 

Hier geht es zum Energie-Atlas Bayern: www.energieatlas.bayern.de

 

Katrin Nikolaus

Stv. Pressesprecherin


Pressemitteilung-Nr. 119/21
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