Aiwanger: "Waldbesitzer und Klimaschutz profitieren von Windrädern im Wald"

MÜNCHEN Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger ruft die Waldbesitzer im Freistaat auf, ihre Flächen auf Eignung für Windräder zu prüfen. „Die Pacht ist eine sehr lukrative Einnahmequelle, die den Grundeigentümern hilft, ihre Wälder so umzubauen, dass sie für den Klimawandel gewappnet sind“, erklärte der Staatsminister bei einem Webinar mit rund 140 Teilnehmern, das von C.A.R.M.E.N. und dem Waldbesitzerverband organisiert wurde.

 

In Bayern sind 37 Prozent der Landesfläche bewaldet. „Das ist ein großes Potenzial für hunderte von Standorten von neuen, bis zu 250 Meter hohen Windenergieanlagen (WEA). Hier wirken sie weniger bedrängend, sind meist weit genug entfernt von Siedlungen und mit Jahrespachten von mittlerweile teilweise über 100.000 Euro eine willkommene Einnahmequelle für die Waldbesitzer, die mit hohen Schäden durch Trockenheit und Schadholz zu kämpfen haben“, erklärte Aiwanger.

 

Gleichzeitig leisten die Windräder einen großen Beitrag zur Energiewende. „Wir haben die Trendwende bei der Windkraft geschafft und wollen jetzt rasch viele neue Anlagen ermöglichen“, sagte der Staatsminister. Mit 14 Anlagen, die vergangenes Jahr den Betrieb aufgenommen haben, war der Zubau im Freistaat erstmals wieder zweistellig. Dieses Jahr gingen bisher fünf WEA in Betrieb.  Die 18 Planungsregionen arbeiten zurzeit mit Hochdruck an neuen Vorranggebieten, damit Bayern bis Ende 2027 1,1 Prozent der Fläche als Windvorranggebiete ausgewiesen haben wird. Der Staatsminister wies auch auf die Möglichkeit der isolierten Positivplanung hin, die es ermöglicht, Flächen für einzelne Anlagen auszuweisen, ohne die Überplanung der gesamten Region abgeschlossen zu haben.

 

Auch die Bayerischen Staatsforsten werden die Zahl der WEA signifikant erhöhen. Aiwanger: „Dort werden wir auf mittlere Sicht mehrere hundert neue Windräder sehen. Noch viel mehr ist in den Privatwäldern möglich.“ Er forderte dazu auf, die Akzeptanz für Wind im Wald zu erhöhen, indem die Anlagen mit großer Sensibilität geplant werden und zählt auf:  „Die Eingriffe in den Wald durch Wiederaufforstungen kompensieren und vor allem Lebensräume für Tiere und Pflanzen gezielt schaffen durch ökologische Gestaltung der Flächen unter dem Windrad, beispielsweise Erdhaufen, Wurzelstöcke, Magerrasen, Blühflächen. Ich kenne Standorte von Windrädern, die sind nachher ökologisch wertvoller als vorher als Fichten-Monokultur.“

 

Zusammenarbeit und Koordinierung sind zwei weitere Schlüsselwörter für die Energiewende. „Sprechen Sie mit Ihren Nachbarn, sprechen Sie mit den Bayerischen Staatsforsten und planen Sie dann gemeinsam, wo immer es möglich ist“, forderte der Staatsminister. Auch die Netz-Infrastruktur vor Ort müsse im Vorfeld berücksichtigt werden. Im Freistaat müssen viele Umspannstationen und Leitungen neu gebaut werden. Damit der Strom neuer WEA trotzdem sinnvoll genutzt werden kann, müsse man auch über Speicher und Wasserstoffelektrolyseure nachdenken. „Planen Sie diese ‚Vorratshaltung‘ für grünen Strom möglichst gleich mit, informieren Sie sich über neue Batterieformen und die zukünftigen Standorte von dezentralen Elektrolyseuren“, erklärte der Staatsminister.

 

Ansprechpartnerin:

Katrin Nikolaus,

stv. Pressesprecherin


Pressemitteilung-Nr. 83/23
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