Aiwanger "Wir wollen die dynamische Entwicklung der Gemeinden stärken und neue ökologische, ökonomische und soziale Impulse fürs Flächensparen setzen."

MÜNCHEN   Die Staatsregierung setzt sich für einen sparsamen Umgang mit Land ein. Flächensparen ist ein wichtiges politisches Ziel. Trotzdem müssen die Kommunen weiterhin die Möglichkeit haben, die Bedürfnisse von Bürgern und Wirtschaft angemessen zu bedienen. Siedlungs- und Verkehrsfläche müssen mit Augenmaß entwickelt werden. Anlässlich der Veröffentlichung der neuen Informationsbroschüre „Flächensparoffensive“ sagte Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger: „Unser Ziel ist es, die zukunftsfähige Entwicklung der Gemeinden zu sichern und gleichzeitig eine flächeneffiziente Planung mit entsprechenden ökologischen, ökonomischen und sozialen Vorteilen zu erreichen. Bei der künftigen Siedlungsentwicklung setzen wir auf mehr Informations- und Unterstützungsangebote für unsere Kommunen. Wir wollen den Zielkonflikt zwischen Bauen und Umweltschutz möglichst klein halten. Mit einer Versiegelung der Böden gehen wertvolle landwirtschaftliche Nutzflächen verloren. Flächensparen erhält das charakteristische Landschaftsbild und schafft attraktive Erholungsräume und lebenswerte Städte, Märkte, Gemeinden. Wichtige Bausteine sind die Flächensparmanager und die Schaffung eines gesellschaftlichen Bewusstseins. Nur so ist Flächensparen vor Ort umsetzbar.“ 

 

Das neue Gesetz strebt eine Verringerung der neu genutzten Flächen für Siedlung und Verkehr bis 2030 auf 5 Hektar pro Tag an, ohne den Kommunen starre Vorgaben zu machen. Derzeit liegt die tägliche Inanspruchnahme von Flächen bei über 11 Hektar, in den 1990er Jahren sogar bei rund 30 Hektar. Eine über die letzten Jahrzehnte ständig wachsende Bevölkerung und starke Wirtschaftsentwicklung im Freistaat war mit Bauland zu versorgen. Das Landesentwicklungsprogramm (LEP) setzt die Leitplanken für die räumliche Entwicklung in Bayern. Die Flächenneuinanspruchnahme der letzten Jahre verteilt sich insbesondere auf Wohnbauflächen (38,3 %), Industrie- und Gewerbeflächen (25,5 %) und Verkehrsflächen (19,9 %).

Im Juli 2019 rief die Bayerische Staatsregierung die „Flächensparoffensive“ ins Leben. Die neue Broschüre gibt Kommunen und Planer wichtige Informationen über Förderprogramme, Ansprechpersonen und Planungshilfen und zeigt erfolgreich gestartete Flächensparprojekte. Diese hat das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (StMWi) zusammen mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr (StMB), dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV) sowie dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF) aufgelegt.

In allen Regionen des Freistaats fördert das StMWi nachahmenswerte Flächensparprojekte – von einem im Landkreis Cham entwickelten Siedlungs- und Leerstandmanagementtool bis hin zum Anpflanzen der Pflanzenart „Durchwachsene Silphie“. So will das Regionalmanagement Traunstein gemeinsam mit der Landwirtschaft bis 2024 mit Hilfe dieser "Energiepflanze" mehr regionale Biomasse produzieren.

 

Weitere Praxisbeispiele zum Flächensparen aus allen sieben Regierungsbezirken und die Informationsbroschüre sind auf www.landesentwicklung-bayern.de/flaechenspar-offensive zu finden.

 

Dr. Patrik Hof

Stv. Pressesprecher 


Pressemitteilung-Nr. 81/22
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