Aiwanger : "Brennholz verdrängt fossile Energieträger und dient damit dem Klimaschutz."

STRAUBING / MÜNCHEN Holz ist für Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger eine wichtige Quelle für Erneuerbare Energie aus der Heimat. Das betonte Aiwanger anlässlich des Runden Tisches „Holzenergie“. „Holz ist der Inbegriff der ökologischen Kreislaufwirtschaft. Die Wälder in Deutschland werden seit Jahrhunderten nachhaltig bewirtschaftet. Das heißt es wird nicht mehr geerntet als nachwächst. Seit Jahrzehnten steigen sogar die Holzvorräte in unseren Wäldern, über 400 m3 Holz stehen durchschnittlich pro Hektar in Bayerns Wäldern - so viel wie nirgendwo in Europa. Zur Stabilität der Wälder ist es allerdings wichtig, dass sie gepflegt und durchforstet werden. Ansonsten steigt die Waldbrandgefahr und die Wälder werden durch Borkenkäfer, Stürme etc gekippt und verlieren damit ihre Funktion als CO2-Speicher. Auch bei der Produktion von Bauholz etc. fällt Restholz als Abfall an, welches sinnvoll zur Wärmegewinnung eingesetzt wird und damit fossile Energieträger ersetzt. Ein Ster Holz ersetzt gut 100 Liter Heizöl, welches wir aus fernen Ländern importieren müssen und bei der Verbrennung das CO2 in der Atmosphäre anreichert, während ein Baum bei der Verbrennung nur das CO2 freisetzt, welches er vorher aufgenommen hat. Das CO2 wird allerdings auch freigesetzt, wenn das Holz in den Wäldern ungenutzt verfault“. Rund 35 Prozent der Haushalte in Bayern besitzen einen Holzofen und haben damit die Möglichkeit, auch in Zeiten der Energiekrise klimaneutral mit einem Brennstoff der kurzen Wege zu heizen, wobei das Geld in der Region bleibt. Auch kommunale Hackschnitzelheizungen leisten einen wichtigen Beitrag zur regionalen Energieversorgung.

 

Aiwanger kritisiert vor diesem Hintergrund der großen Bedeutung von Holz die jüngsten brennholzfeindlichen Positionierungen von Berlin und Brüssel: „Die EU befindet sich mit ihrer Novelle der Erneuerbaren-Energien-Richtlinie auf dem falschen Dampfer. Wenn Holz als nachwachsender Rohstoff ausgebremst und nur noch bedingt als Erneuerbare Energie anerkannt werden soll, dann stellt Brüssel die gesamte Kreislaufwirtschaft in Frage. Genauso ideologisch fehlgeleitet ist die jüngste Argumentation des Bundesumweltministeriums, dass pro erzeugte Wärmeeinheit die fossilen Energieträger beim CO2-Ausstoss besser abschneiden würden als Holzenergie. Hierbei wird in hinterlistiger Weise gezielt ausgeblendet, dass das CO2 aus fossilen Energieträgern die Atmosphäre anreichert, während das CO2 aus Holz in einem ewigen Kreislauf der Atmosphäre erst entzogen und dann wieder abgegeben wird. Es ist haarsträubend, wenn daraus abgeleitet Förderprogramme aufgestellt werden, welche den nachwachsenden Rohstoff Holz diskriminieren und Bürger und Kommunen am Ende wieder auf Öl und Erdgas setzen anstatt auf Holz aus der Region. Das eigentliche Ziel dieser Aktionen von Brüssel und Berlin ist die großflächige Stilllegung unserer Wälder und der Eingriff ins Eigentum von Millionen Waldbesitzern. Hierfür nimmt man sogar Nachteile fürs Klima in Kauf, das ist haarsträubend.“

 

 

Bayerns Wirtschaftsminister kritisiert den Beschluss der Bundesregierung, die Förderung für moderne Pellet- und Holzheizungen zu senken. Aiwanger: „Der Bund hat offenbar den Schuss nicht gehört und betreibt selbst mitten in einer Energiekrise, wo Menschen fürchten, im Winter in einer kalten Wohnung zu sitzen, ideologische Ränkespiele. Wir brauchen künftig deutlich mehr Bioökonomie und Förderung von Biomasse, nicht weniger, um von den fossilen Energieträgern wegzukommen.“ Aktuell hat feste Biomasse einen Anteil von 70 Prozent an der erneuerbaren Wärmebereitstellung und zwei Prozent an der erneuerbaren Stromerzeugung im Freistaat. Heimisches Holz ist ein wichtiger Energieträger und ein wertvoller Baustein in der Energieversorgung. Angesichts des Umbaus der Baumarten hin zu wärmetoleranteren Mischwäldern fällt bei den 700 000 bayerischen Waldbesitzern viel Holz an, welches auch sinnvoll zur Energieversorgung eingesetzt werden kann.

 

Anlass für den Runden Tisch mit zahlreichen Verbandsvertretern, Fachleuten und Wissenschaftlern zur Holzenergie im Straubinger Technologie- und Förderzentrum (TFZ) war auch der „Münchner Appell“, den der Bayerische Waldbesitzerverband und der Berufsverband der Forstunternehmer dem Staatsminister anlässlich der Weltleitmesse Interforst im Juli 2022 überreicht hatte. Hierin wurde mehr politische Aufmerksamkeit für die Chancen der Holzwirtschaft gefordert.

 

Die thermische Nutzung von Biomasse wird in Bayern gefördert. So gibt es für die Anschaffung von Biomasseheizwerken mit einer Nennwärmeleistung von mindestens 60 kW das Förderprogramm „BioKlima“ (Technologie- und Förderzentrum (TFZ) im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe Förderprogramm). Kleine und mittelständische Unternehmen können das Darlehen Energiekredit (LfA Förderbank) beantragen.

 

Dr. Patrik Hof

Stv. Pressesprecher


Pressemitteilung-Nr. 499/22
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