Weigert: "Ohne eigene Sicherheits- und Verteidigungsindustrie verlieren wir technologische Souveränität"

 

MÜNCHEN   Bayerns Wirtschaftsstaatssekretär Roland Weigert hat sich im Rahmen eines virtuellen Runden Tisches mit Vertretern bayerischer Unternehmen aus der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie ausgetauscht. Dabei standen vor allem die weitreichenden Auswirkungen der auf EU-Ebene vorangetriebenen Initiativen für ein nachhaltiges Finanzwesen im Fokus.

 

„Die EU-Kommission betont angesichts der sicherheitspolitischen Herausforderungen zurecht die strategische Bedeutung einer gemeinsamen europäischen Verteidigungspolitik und einer starken europäischen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie. Dies muss sich dann aber auch in Form einer Einstufung der Branche als sozial nachhaltig im Taxonomie-Regelwerk entsprechend niederschlagen. Andernfalls würden die Unternehmen von der Finanzierung am Kapitalmarkt abgeschnitten. Brüssel darf hier keinen grotesken und gefährlichen Widerspruch produzieren“, warnte Weigert.

 

Angesichts der hohen Bedeutung für die Sicherheit fordert der bayerische Wirtschaftsstaatssekretär eine positive Einstufung der technologischen Schlüsselbranche: „Wir brauchen eine eigene Sicherheits- und Verteidigungsindustrie in Deutschland und Europa für unsere Souveränität. Wir dürfen nicht abhängig von Dritten werden und die Sicherheit des Kontinents gefährden.“ Auch aus industriepolitischer Sicht werde eine leistungsfähige und führende Sicherheits- und Verteidigungsindustrie zwingend benötigt. Weigert: „Viele Entwicklungen dieser Branche schaffen Grundlagen für nachhaltige Entwicklungen in anderen Bereichen von Wirtschaft und Gesellschaft. Wir werden uns daher konsequent dafür einsetzen, auf europäischer und nationaler Ebene das Bewusstsein für die zentrale Bedeutung der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie zu schaffen. Das trägt auch zur Sicherung von technologischem Fortschritt und Arbeitsplätzen in Bayern bei.“

 

Nach Angaben des Bundesverbandes der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie e.V. (BDSV) gehören der Branche in Deutschland rund 200 Hersteller und mehrere hundert Zulieferbetriebe mit insgesamt 136.000 Beschäftigten an. Hinzu kommen 273.000 weitere Arbeitsplätze, die durch die Geschäftstätigkeit der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie in vor- und nachgelagerten Wirtschaftszweigen abgesichert werden. Rund ein Drittel der deutschen wehrtechnischen Industrie ist in Bayern angesiedelt. Mit ungefähr 70 Herstellerunternehmen und Zulieferern zählt der Freistaat zu den führenden Wehrtechnikstandorten in Deutschland.

 

Ansprechpartner:

Thomas Assenbrunner

stv. Pressesprecher


Pressemitteilung-Nr. 452/21

 

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