Aiwanger: "Wärmeversorgung aus Biogas ist eine hervorragende Lösung"

MARKT INDERSDORF Mit einer neuen Fernwärmeleitung werden in Markt Indersdorf, Landkreis Dachau, zwei weitere Ortsteile mit rund 500 Einwohnern klimaneutral mit Wärme versorgt. Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger betonte anlässlich des Spatenstichs am Dienstag die Bedeutung des Vorhabens: „Das Fernwärmeprojekt der Firma Götz Biowärme zeigt eindrucksvoll, was möglich ist, wenn für die Wärmewende vor Ort alle an einem Strang ziehen: Land- und Forstwirtschaft, Betreiber von Bioenergieanlagen und Wärmenetzen, Kommunen, das lokale Handwerk und die Bürger vor Ort. Das in der vorbildlichen Biogasanlage der Familie Götz erzeugte Biogas wird künftig an drei Standorten mit großer Nähe zu den Verbrauchern zur Wärmeerzeugung und zur flexiblen, systemdienlichen Stromerzeugung genutzt. Über das nun im Bau befindliche Wärmenetz können noch mehr Haushalte in Markt Indersdorf von dieser effizienten Form der erneuerbaren Wärmeversorgung profitieren. Zum Vorteil für die regionale Wertschöpfung und für den eigenen Geldbeutel, denn in den aktuellen Verwerfungen auf Energiemärkten bietet Abwärme aus Biogasanlagen eine hohe Preisstabilität.“

 

Die Biogasanlage auf dem Hof der Landwirtschafts- und Unternehmerfamilie Götz mit einer elektrischen Leistung von rund zwei Megawatt besteht seit 2001. Mit zwei Rohbiogasleitungen werden mehrere Blockheizkraftwerke beliefert.  Diese sichern die Wärmeversorgung des Gewerbegebiets und des Schulzentrums. Wenn zu viel Strom auf dem Markt ist und die Blockheizkraftwerke stehen, sichert ein Heißwasserspeicher mit einer Million Liter die Wärmeversorgung auf Abruf. Der grüne Strom wird in das Netz eingespeist. Jetzt wird die Anlage um ein Fernwärmenetz ergänzt, das die Ortsteile Karpfhofen und Eisfeld anschließt. Das bedeutet zunächst für 500 Einwohner eine sichere, grüne und bezahlbare Wärmeversorgung. „Wir planen auch eine neue PV-Freiflächen-Anlage auf acht Hektar. Mit diesem grünen Strom werden wir mit einem Elektrolyseur Wasserstoff vor Ort erzeugen“, kündigte Josef Götz an. „Damit kommen wir meinem Ziel, einen Elektrolyseur in jedem Landkreis zu haben, wieder einen Schritt näher. Wir brauchen den grünen Wasserstoff als Speichertechnologie, für unsere Tankstellen und für die Industrie“, erklärte der Staatsminister.

 

Er forderte die Bundesregierung auf, endlich für ein „Ende der Achterbahnfahrt der Gefühle für Biogaserzeuger zu sorgen.“ Seine Forderungen umfassen Investitionssicherheit für mindestens 20 Jahre und Bürokratieabbau. „Mittlerweile dauert die Planung und Genehmigung einer Biogasanlage ja länger als die eines LNG-Terminals. Biogas aus Energiepflanzen, dem Substrat aus Blühstreifen und für andere Zwecke unbrauchbares Getreide hilft uns, über die Energiekrise zu kommen. Strom und Wärme können punktgenau bei Mangellagen erzeugt werden. Hier ruht noch viel Potential, das wir heben müssen.“

 

Ansprechpartnerin: 

Katrin Nikolaus

stv. Pressesprecherin


Pressemitteilung-Nr. 451/22
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