Aiwanger: "Flächenverbrauch für Energie, Wohnen, Gewerbe, Verkehr muss sparsam erfolgen, ist aber unvermeidlich"

MÜNCHEN  Die heute vom Bayerischen Landesamt für Statistik veröffentlichten Ergebnisse der Flächenerhebung für das Jahr 2021 bekräftigen die Relevanz der Flächensparoffensive, die Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger 2019 initiiert hat. Im Jahr 2021 wurden in Bayern 10,3 Hektar pro Tag für Siedlungs- und Verkehrsfläche benötigt. Das liegt leicht unter dem Niveau der Vorjahre, aber immer noch deutlich über dem für 2030 angestrebten Richtwert von fünf Hektar pro Tag. Rund die Hälfte dieses "Flächenverbrauchs" von 10,3 Hektar täglich werden versiegelt, beispielsweise als Parkplätze, oder Wohnbebauungen, die andere Hälfte ist Begleitgrün neben Geh- und Radwegen, unter Freiflächen-Photovoltaik etc., wird aber trotzdem der landwirtschaftlichen Produktion entzogen. 

 

Aiwanger: "Wir wollen mit Fläche sparsam umgehen, müssen aber gleichzeitig gegen Wohnungsnot vorgehen, Gewerbeflächen für unsere Unternehmen bereitstellen, die Energiewende voranbringen und Verkehrswege optimieren. Mit diesem Zielkonflikt müssen wir offen umgehen und Lösungswege sorgfältig abwägen. Der leicht gesunkene Neuverbrauch zeigt, dass ein Bewusstsein für eine effiziente Nutzung der Ressource Fläche vorhanden ist. Trotzdem müssen wir die Wirtschaft am Laufen halten und dürfen nicht jede Entwicklungsmöglichkeit abwürgen.“

 

Von den 70.542 Quadratkilometern der Gesamtfläche Bayerns werden aktuell 8.632 Quadratkilometer der Siedlungs- und Verkehrsfläche zugeordnet. Das entspricht einem Anteil von rund zwölf Prozent. Etwa die Hälfte der Fläche Bayerns wird landwirtschaftlich genutzt, ein gutes Drittel der Fläche ist von Wald bedeckt. Die restlichen sechs Prozent verteilen sich auf Gewässer, Gehölze, Heide, Moor, Sumpf und vegetationslose Fläche sowie Berg- und Tagebau.

 

Zur Siedlungs- und Verkehrsfläche zählen auch Kraftwerksflächen mit den Primärenergieträgern Sonne und Wind mit derzeit 80 Quadratkilometern. Von den 2021 neu beanspruchten Flächen entfallen rund 14 Prozent auf Freiflächenphotovoltaikanlagen. Aiwanger: "Auch der Ausbau der erneuerbaren Energien durch PV-Anlagen kostet Fläche. Deshalb wollen wir noch mehr auf Agri-PV und Dach-PV setzen.“ 

 

Der effiziente Umgang mit Flächen hat Vorteile: Es werden kompakte Siedlungsstrukturen geschaffen und somit lebendige Ortszentren erhalten und gestärkt. Zudem erhält eine effiziente Nutzung der vorhandenen Flächenpotenziale die unbebauten und unversiegelten Flächen innerhalb von Siedlungen (Freiraumschutz), ermöglicht Maßnahmen zur Klimaanpassung und trägt zum Erhalt der charakteristischen Kulturlandschaft unseres Freistaats bei.

 

Regionalisierte Daten zum Flächenverbrauch stehen bereit unter: Flächensparoffensive Bayern.

 

 

Ansprechpartnerin:

Tanja Gabler

Stv. Pressesprecherin


Pressemitteilung-Nr. 449/22
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