Aiwanger: "Artgerechte Winterfütterung nutzt den Tieren und dem Wald"

 

SPITZINGSEE  Bei einem Besuch in den Bayerischen Staatsforsten am Spitzingsee betonte Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger die Bedeutung der Rotwildfütterung im Winter: „Artgerechte Winterfütterung gerade auch des Rotwildes nutzt den Tieren und dem Wald. Schäden am Wirtschaftswald können dadurch minimiert und trotzdem ein artgerechter Wildbestand erhalten werden. Die Bayerischen Staatsforsten betreiben sowohl Wintergatter als auch freie Fütterungen. In der Nähe dieser Futterstellen darf nicht gejagt werden, damit sich das Wild hier einfindet und Waldschäden vermieden werden.“

 

Aus verschiedenen Gründen ist die natürliche Wanderbewegung des Rotwilds im Winter aus den Gebirgen in die Flusstäler inzwischen nicht mehr möglich, beispielsweise durch Bebauung und Autobahnen. Im Gebirgsraum ist es daher bewährte Praxis, Rotwild in der Notzeit zu füttern. Die Rotwildfütterung Spitzing wurde bereits 1975 eingerichtet. Seit 2006 können Interessierte jedes Jahr ab der Woche vor Weihnachten die Schaufütterung besuchen. Gefüttert wird überwiegend mit Grassilage und Heu. Um Störungen zu vermeiden und dem Wild die notwendige Ruhe zu sichern, wird seit einigen Jahren ein Wildschutzgebiet während des Gatterbetriebs eingerichtet.

 

Weil die verschneite Winterlandschaft zu Skitouren und anderen Aktivitäten an der frischen Luft einlädt, appelliert Aiwanger an die Wintersportler und Erholungssuchenden: „Das Wild ist in dieser Phase auf Ruhe angewiesen, um mit den Verhältnissen zurechtzukommen. Daher bitte ich alle, bei ihren Wintersportaktivitäten auf den ausgewiesenen Pisten und Wegen zu bleiben, damit das Wild nicht unnötig beunruhigt wird. Dadurch können die Bedürfnisse von Mensch und Tier in Einklang gebracht werden.“

 

Das vergangene Wochenende hat im Süden Bayerns starke Schneefälle mit sich gebracht. In den Rotwildgebieten der Mittel- und Hochgebirge kann bei derartiger Witterung eine Notsituation für das Rotwild entstehen. Jagdrevierinhaber in Rotwildgebieten sind gerade jetzt gefordert, darauf zu achten, ob durch den plötzlichen Wintereinbruch eine Fütterung notwendig ist.

 

Aiwanger setzt sich für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Wald und Wild ein: „Die Jagd steht öffentlich im Spannungsfeld zwischen Extrempositionen. Die einen werfen den Jägern vor, zu viel Wild zu erlegen. Die anderen sagen, die Jäger würden zu wenig Wild erlegen und damit zulassen, dass das Wild die Wälder schädigt. Ich bin für eine nachhaltige und ausgeglichene Bewirtschaftung des Waldes und der Wildbestände. Das bewährte, an Grund und Boden gebundene Jagdrecht muss beibehalten werden. Wir brauchen waldangepasste Wildbestände und einen Waldbau, der die Verjüngung des Waldes fördert, beispielsweise durch genügend Licht für die jungen Bäume. Wenn Jäger und Waldbauern vernünftig zusammenarbeiten, ist Wald und Wild am besten geholfen.“

 

Ansprechpartnerin:

Dr. Aneta Ufert

Stv. Pressesprecherin


Pressemitteilung-Nr. 448/23

 

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