Aiwanger: "Wasserstoffproduktion aus Biomasse hat Potenzial in Bayern"

MÜNCHEN  Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger hat sich über das Potenzial der Wasserstofferzeugung auf Basis von Biomasse und insbesondere Holz in Bayern informiert. Anlass war die Vorstellung eines Projektentwurfs durch die Firma HiTES Holding. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger: "Grüner und biogener Wasserstoff ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Dekarbonisierung unserer Wirtschaft. Deshalb müssen alle Möglichkeiten für eine lokale Produktion geprüft werden. Eine Option ist die Verwertung von Rest- und Abfallholz. Das heutige Gespräch hat das Potenzial für regionale Wasserstoff-Wertschöpfungskreisläufe gezeigt. Hier könnten alle Akteure profitieren: Waldbesitzer erhalten faire Preise und Abnahmegarantien für ihr Rest- und Abfallholz, die Anlagenbetreiber können daraus grünen Wasserstoff aus Biomasse erzeugen. Kommunen und Unternehmen wiederum kriegen als Abnehmer bezahlbaren Wasserstoff, insbesondere für den Einsatz in klimaneutralen Bussen im ÖPNV, perspektivisch vielleicht auch zur Wärmeerzeugung."

 

Aiwanger betont die Dringlichkeit neuer Absatzmöglichkeiten für Holz, insbesondere im Raum Niederbayern. Aiwanger: "Ende des Jahres schließt die UPM-Papierfabrik in Plattling. Die Waldbauern aus der Region bleiben dann jedes Jahr auf rund 250.000 Raummeter Schwachholz sitzen. Umso wichtiger ist es also, einen neuen Markt für dieses Holz zu finden. Die Wasserstofferzeugung kann hier Teil der Lösung sein." 

 

So genannter biogener Wasserstoff wird unter anderem durch die allotherme Dampfreformation von Biomasse-basierten Kohlenwasserstoffen wie zum Beispiel Restholz erzeugt. Dabei wird das Holz mit Wasserdampf bei hohen Temperaturen (500-1000 Grad Celsius) und unter Zugabe von Katalysatoren in einem Reaktor behandelt. In diesem Prozess reagieren die Biomasse-Kohlenwasserstoffe mit dem Wasserdampf, wodurch Wasserstoff entsteht. 

 

Am Gespräch im Wirtschaftsministerium haben neben den Vertretern der HiTES Holding auch Vertreter von Streicher Anlagenbau, des Instituts für Wasserstoff- und Energietechnik Hof, der Universität Bayreuth, der OTH Regensburg, des Fraunhofer Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik sowie der forstwirtschaftlichen Vereinigung Niederbayern e.V. und die Bürgermeister von Kelheim und Niederwinkling teilgenommen.

 

Ansprechpartner: Aaron Gottardi, stv. Pressesprecher


Pressemitteilung-Nr. 427/23
Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (zweiter von links) und HiTES-Geschäftsführer Herbert Schmidt (zweiter von rechts) gemeinsam mit allen Gesprächsteilnehmer. Quelle: StMWi/E. Neureuther
Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (zweiter von links) und HiTES-Geschäftsführer Herbert Schmidt (zweiter von rechts) gemeinsam mit allen Gesprächsteilnehmer. Quelle: StMWi/E. Neureuther
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