Aiwanger: "Der schnelle und kosteneffiziente Aufbau des Kernnetzes ist wesentliche Voraussetzung für den weiteren Wasserstoffhochlauf"

MÜNCHEN   Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger begrüßt den Plan für ein nationales Wasserstoff-Kernnetz: „Der schnelle und kosteneffiziente Aufbau eines deutschlandweiten Wasserstoff-Kernnetzes ist wesentliche Voraussetzung für den weiteren Wasserstoffhochlauf. Deshalb ist es gut, dass der Bund nun die Weichen dafür stellt und auch bei der Finanzierung einen konkreten Vorschlag gemacht hat, damit die Netzbetreiber ihre Planungen vorantreiben können“, sagte Aiwanger.

 

Dass die im Freistaat verorteten Projekte von gemeinsamem Interesse (PCI-Projekte) der Open Grid Europe und der bayernets sowie die Leitung der Ferngas von Thüringen und Sachsen nach Nordostbayern im Kernnetz berücksichtigt werden, bewertet der Staatsminister als positiv: „Nur so lässt sich der Transport der künftigen bayerischen Wasserstoffbedarfe u.a. in der Chemieindustrie, bei Raffinerien und für die Glas- und Papierherstellung von Anfang an sichern. Allerdings bleiben wichtige Regionen beim Kernnetz noch außen vor. Hier muss es schnell einen weiteren Netzausbau geben.“

 

Nachbesserungsbedarf sieht Aiwanger auch bei der Anbindung an internationale Importrouten von Wasserstoff: „Das H2-Kernnetz muss mit diversifizierten Transportrouten aus dem Norden wie aus dem Süden die strategische Bedeutung der Versorgungssicherheit abbilden. Eine regional ausgewogene und von Beginn an vorausschauende sowie ausreichend dimensionierte Kernnetz-Planung mit Einbettung in einen europäischen Wasserstoff-Backbone ist unerlässlich. Bayern verfügt über leistungsstarke Importpunkte aus dem südlichen Wasserstoffkorridor aus Österreich, Italien und Nordafrika kommend.“

 

Darüber hinaus fordert Bayerns Energieminister zwingend die Anbindung von H2-ready Kraftwerken und Wasserstoffspeichern im Wasserstoff-Kernnetz. Aiwanger: „Das sichert auch zukünftig die Stromversorgung und gewährleistet zugleich einen zuverlässigen Stromnetzbetrieb. Hier fehlen noch wichtige Weichenstellungen vom Bund.“ Bislang zu wenig berücksichtigt seien auch die Wasserstoffbedarfe von Industrie und Gewerbe auf Verteilnetzebene. „Berlin muss sicherstellen, dass diese Bedarfe sehr zeitnah in die weiteren Planungen zum nationalen Wasserstoffnetz einfließen können. Unser Mittelstand darf bei der klimaneutralen Energieversorgung nicht benachteiligt werden“, appelliert Staatsminister Aiwanger.

 

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hatte heute die Pläne der Bundesregierung vorgestellt, bis 2032 in Deutschland ein Wasserstoff-Kernnetz mit Anbindung aller großen Industriestandorte zu errichten.

 

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Pressemitteilung-Nr. 424/23
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