Aiwanger: "Arbeitszeiten in Schlachthöfen ausweiten, um Schweinerückstau abzubauen"

MÜNCHEN. Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat der bayerischen Fleischwirtschaft seine Unterstützung zugesagt. Bei einem Besuch im Schlachthof Vilshofen erklärte Aiwanger: „Durch die Afrikanische Schweinepest, die das chinesische Importverbot ausgelöst hat, und die Coronakrise sind die Schlachthöfe und die Landwirtschaft in eine dramatische Notsituation geraten. Der Rückstau bei der Schweineschlachtung nimmt große Ausmaße an. Schon 100.000 Tiere in Bayern können nicht zeitgerecht verarbeitet werden. Wir müssen nun handeln, um die Betriebe zu unterstützen und Tierschutzprobleme zu vermeiden.“

 

Konkret sagte der Minister zu, sich für eine erneute Allgemeinverfügung mit Ausnahmeregeln zur Ausweitung der Arbeitszeit einzusetzen. „Die Schlachthöfe brauchen die Möglichkeit, ihre Mitarbeiter für einige Wochen bis zu zwölf Stunden täglich zu beschäftigen. Zu Beginn der Coronapandemie haben wir das auch möglich gemacht. Dadurch kann die Kapazität erhöht und der Rückstau bei den Schweinen reduziert werden“, sagte Aiwanger. Die Gespräche zwischen Wirtschafts- und Arbeitsministerium laufen bereits.

 

Zudem setzt sich Aiwanger für eine Verbesserung der Exportmöglichkeiten von bayerischem Schweinefleisch in Drittländer wie Serbien und Montenegro ein. Neue Märkte seien nötig, um die Absatzchancen der Branche zu verbessern.

 

In den niederbayerischen Schlachthöfen Vilshofen und Landshut können wöchentlich bis zu 40.000 Schweine geschlachtet werden. Nach einem Coronaausbruch wurde der Betrieb in Vilshofen vergangene Woche geschlossen. Aiwanger: „Hier im Schlachthof werden die Hygienevorschriften eingehalten und zweimal die Woche Reihenuntersuchungen mit Antigen-Schnelltests bei allen Mitarbeitern durchgeführt. Dadurch sind die Infektionen früh erkannt worden. Ich bin froh, dass der Betrieb angekündigt hat, die Produktion kurzfristig mit einer Rumpfmannschaft wieder hochzufahren.“ Die coronabedingten Probleme in der  Schlachtbranche müssten schnell gelöst werden, um weitere massive Schäden für die landwirtschaftlichen Tierhalter in Bayern zu vermeiden. 

 

Jürgen Marks

Leiter Pressereferat


Pressemitteilung-Nr. 393/20
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