Aiwanger: "Mit der Anlage in Garching reduzieren wir Emissionen und erschließen im Erfolgsfall einen großen Markt"

GARCHING BEI MÜNCHEN   Um das Stromnetz in Bayern widerstandsfähiger und nachhaltiger aufzustellen, sind Energiespeicher unumgänglich. Überschüssige Energie aus Sonne oder Wind kann in Form von Gas gebunden werden und später als Energieträger dienen. Eine günstige Möglichkeit verspricht die Power-to-Methane-Technlologie, die derzeit in Garching unter dem Namen KomMeth erforscht wird.


Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger hat sich am Montagvormittag ein Bild von dem Pilotreaktor in der dortigen Kläranlage gemacht und einen Förderbescheid übergeben. Aiwanger: „Mit dieser Anlage sind wir in der Lage, Emissionen zu reduzieren und Gase zu verarbeiten, die sonst in die Atmosphäre entweichen. Methan ist das berühmte Erdgas, das bisher aus anderen Quellen stammt. Auch Wasserstoff wird nach wie vor häufig aus Erdgas abgespalten. Wir machen es hier genau anders herum und stellen Erdgas und Wasserstoff selbst her. Überschüssiger Strom aus erneuerbaren Energien wird in Wasserstoff umgewandelt, der hier mit dem Klärgas reagiert. Wir bekommen Methan, das sofort in Erdgasleitungen strömen kann - entweder zur kurzfristigen Speicherung oder zum sofortigen Weitertransport. Die TUM hat ein zukunftsweisendes Forschungsprojekt auf die Beine gestellt, das wir zu 100 Prozent finanzieren. Ich bin mir sicher: Diese Investition wird sich lohnen. Im Erfolgsfall erschließen wir durch diese neue Methode einen großen Markt für Klär- und Biogas.“ In Bayern gibt es etwa 2.750 Biogas- und 2.500 Kläranlagen.


In Garching soll innerhalb von 36 Monaten nachgewiesen werden, dass mit der Methode, Wasserstoff und Klärgas mittels Mikroorganismen in konzentriertes Methan unter realen Bedingungen umgewandelt werden kann und sie zugleich wirtschaftlich sinnvoll ist. Bisher hat diese Form der Methanerzeugung nur im Labor funktioniert. Der Freistaat zahlt über 1,7 Millionen Euro für die Forschung unter Federführung der Technischen Universität München (TUM), gemeinsam mit der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL).

 

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Bastian Brummer

Stellv. Pressesprecher


Pressemitteilung-Nr. 39/24
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