Aiwanger: "Ich sehe Russland als wichtigen Lieferanten für Grünen Wasserstoff"

MÜNCHEN/MOSKAU Russland ist für Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger ein wichtiger zukünftiger Lieferant von grünem Wasserstoff. „Wir brauchen so schnell wie möglich große Mengen  klimafreundlich produzierten Wasserstoffs, um die Dekarbonisierung in allen Sektoren voranzutreiben“, erklärt Aiwanger. Er begrüßt daher die Absicht Russlands, Hauptlieferant von grünem Wasserstoff für Deutschland zu werden. Dies hatte jetzt Russlands stellvertretender Energieminister Pawel Sorokin beim Branchenforum der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer (AHK) in Moskau erklärt. „Bereits bei meinem Besuch der russischen Region Uljanowsk im September 2019 habe ich mich eng mit dem dortigen Regierungschef zu diesem Thema ausgetauscht“, sagt der Staatsminister. In der Region wird ein großer Windpark betrieben. „Das Potenzial Russlands für Windenergie ist gigantisch. Wenn wir nur einen Bruchteil davon mit Hilfe des deutschen technologischen Know-hows realisieren können, bringen wir damit die Wasserstoffwirtschaft in wenigen Jahren zum Erblühen.“ Siemens Energy hat angekündigt, bereits Gespräche über Großprojekte in Russland zu führen.

 

Bayern setzt mit seiner Wasserstoffstrategie auf den Import von grünem Wasserstoff, während die EU auch so genannten blauen Wasserstoff, der aus Erdgas hergestellt wird, als Übergangslösung einsetzen will. „Grüner Wasserstoff ist nicht nur klimafreundlich, er hat auch eine große geopolitische Bedeutung“, erklärt Aiwanger. „So können viele Regionen, wie eben Russland, von der neuen Wasserstoffwirtschaft profitieren, indem sie die Produktion übernehmen. Wir in Bayern hingegen wollen unsere Spitzenposition in der Technologie ausbauen und schnell innovative Produkte beispielsweise für Elektrolyse, Wasserstoff-Transport oder –Tankstellen auf den Markt bringen. Dabei dürfen wir uns nicht von anderen Regionen überholen lassen.“

 

Grüner Wasserstoff kann in vielen Bereichen fossile Energieträger ersetzen. In der Industrie, im Wärmesektor bis hin zu E-Fuels für Lkw oder Flugzeuge ist klimafreundlicher Wasserstoff die Alternative für Erdgas und Erdöl.

 

 

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Stellv. Pressesprecherin


Pressemitteilung-Nr. 389/20
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