Aiwanger: "Bundesregierung muss Wechsel von Gas auf andere Energieträger endlich fördern"

MÜNCHEN  Die Bundesregierung muss endlich konkrete Maßnahmen einleiten, um den Brennstoffwechsel von Unternehmen von Gas auf andere Energieträger wie Hackschnitzel oder Öl zu fördern. Das fordert Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger in Hinblick auf die gestern vom Bundeskabinett beschlossene Gasumlage erneut.

 

Aiwanger: "Um bis zum Herbst die Gasspeicher zu füllen und die Abhängigkeit von Gas gezielt zu reduzieren, muss der Bund den so genannten Fuel-Switch fördern. Im ganzen Land gibt es viele Unternehmen, die ohne große Schwierigkeiten von Gas auf andere Energieträger umstellen könnten, es aber nicht tun, weil sie noch günstige alte Gasverträge haben. Krankenhäuser, Molkereien, Brauereien und andere energieintensive Betriebe verfügen vielfach noch über ihre früheren ungenutzten Öltanks und könnten teilweise auf Knopfdrucken wieder von Gas auf Öl umstellen. Das würde unmittelbar große Mengen an Gas einsparen. So lange sie aber noch günstigere Gasverträge haben, rentiert sich dieser Wechsel nicht.  Zusätzlich werden auch private Gasverbraucher, die eventuell keine Möglichkeit der Umstellung haben, jetzt massiv mit der Gasumlage belastet. Es ist ein großes Versäumnis der Bundesregierung, hier nicht schon längst ein Programm aufgelegt zu haben, um diese Potenziale gezielt zu mobilisieren und die Preisdifferenz staatlich auszugleichen. Lieber spricht man von kalt Duschen und Abschalten bei Gasknappheit, anstatt jetzt gezielt zu handeln. Die KfW musste erst kürzlich die Freigabe des Bundes für einen Kredit über 15 Milliarden Euro an die Marktgebietsverantwortlichen bekommen, um sündhaft teures Gas am Weltmarkt kaufen und einlagern zu können, während über günstige alte Gasverträge noch viel Gas verbraucht wird, obwohl man es ersetzen könnte. Diesen volkswirtschaftlichen Schildbürgerstreich muss Berlin sofort beenden und lieber den Brennstoffwechsel finanziell unterstützen, so wie ich es seit Monaten fordere. Allein in den letzten zwei Tagen sind konkret eine Brauerei und ein Krankenhaus auf mich zugekommen und haben mir erläutert, dass sie sofort von Gas auf Öl umstellen könnten, wenn es sich für sie rechnen würde. Gleichzeitig speisen wir beispielsweise mit staatlicher Förderung für 2 Euro je Kubikmeter Gas in Haidach ein. Es wird also seitens der Bundesregierung mehr als nötig Steuergeld eingesetzt und der Gaspreis mehr als nötig nach oben getrieben.“

 

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Aaron Gottardi, stv. Pressesprecher


Pressemitteilung-Nr. 388/22
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