Aiwanger: "Unsere Industriebetriebe brauchen schnell eine verlässliche Perspektive. Die Ampel muss mehr den Industriestandort Deutschland entlasten, damit sich Investitionen wieder lohnen."

MÜNCHEN Die bayerischen Industriebetriebe setzten ihre positive Umsatzentwicklung auch im Jahr 2022 von + 24,7 Prozent fort.  Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat sich bei der Vorstellung des Industrieberichts Bayern 2023 über die Fortsetzung der spürbaren Erholung der Umsätze gefreut. Dazu Aiwanger: „Die Industrie ist der Pfeiler der bayerischen Wirtschaft. Angesichts des schwierigen Umfelds und geopolitischer Risiken hat sich unsere Industrie gut behauptet. Die jüngsten wirtschaftlichen Warnzeichen sind jedoch unübersehbar. Der Industriestandort Deutschland überzeugt mit seinen Stärken wie gut ausgebildete Leute, einen starken Mittelstand, ein zukunftsfähiges Wissenschaftsumfeld und viele innovationsfähige Betriebe. Doch wir brauchen mehr zielgerichtete Impulse von Seiten der Bundesregierung für mehr Investitionen, die derzeit einen großen Bogen um Deutschland machen. Deshalb braucht unsere Wirtschaft schleunigst einen wettbewerbsfähigen Wirtschaftsstrompreis von 4 Cent, eine Fortsetzung des Spitzenausgleichs bei der Stromsteuer, international konkurrenzfähige Unternehmenssteuern von maximal 25% und flexiblere Arbeitszeiten plus Entlastungen bei der Einkommensteuer für Beschäftigte, um den Fachkräftemangel gezielt zu entschärfen. Alleine die klimaneutrale Transformation der Wirtschaft ist eine enorme Kraftanstrengung für die Industrie. Unser Motto im Freistaat ist klar: Wir müssen transformieren, nicht sanieren und blockieren. Wenn die Ampel nicht endlich entschlossen handelt und unsere energieintensive Industrie entlastet, setzen wir unsere industrielle Substanz leichtfertig aufs Spiel.“

 

Die Zahlen des Industrieberichts verdeutlichen die enorme Bedeutung des Verarbeitenden Gewerbes für die bayerische Wirtschaft: Der ohnehin hohe Anteil der Industrie an der Bruttowertschöpfung stieg auf 24,4 % (+0,4 %). Mit dem Zuwachs der bayerischen Exportquote (57,3 Prozent) lag der Freistaat über dem Bundesdurchschnitt von 48,7 Prozent. Besonders erfreulich ist die positive Entwicklung bei der Zahl der Beschäftigten: Der leicht negative Trend der vergangenen drei Jahre konnte gedreht und weist nun ein deutliches Plus von 1,6 Prozent auf.

 

Entwicklung von Umsatz und Beschäftigung, Exportquote und Industriebesatz des Verarbeitenden Gewerbes Bayerns in Betrieben mit 20 oder mehr Beschäftigten 2022

 

Regierungs-bezirk

Veränderung Umsatz

Exportquote 2022

Veränderung der Beschäftigung

Industriebesatz 20221

2021/2022

2021/2022

Oberbayern

41,9

66,6

1,8

79

Niederbayern

19,1

57,7

3,0

109

Oberpfalz

12,7

50,1

2,2

126

Oberfranken

10,2

50,0

1,1

112

Mittelfranken

12,6

52,0

1,1

103

Unterfranken

121

42,3

1,1

104

Schwaben

13,0

45,1

0,8

109

Bayern

24,7

57,3

1,6

99

 

Datenquelle: Bayerisches Landesamt für Statistik, eigene Berechnungen.

 

Der Industriebericht Bayern 2023 ist unter www.stmwi.bayern.de/publikationen/detail/pub-industriebericht-bayern-2023/ abrufbar. 

 

Dr. Patrik Hof

Stv. Pressesprecher

 


1 Beschäftigte im Verarbeitenden Gewerbe je 1.000 Einwohner.


Pressemitteilung-Nr. 367/23
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