Aiwanger: "Der Bund hat es versäumt, rechtzeitig für Steinkohlevorräte zu sorgen. Jetzt sind teure und umweltbelastende Lkw-Lieferungen geplant"

MÜNCHEN  Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat der Bundesregierung vorgeworfen, nicht rechtzeitig für genügend Kohlevorräte für die Stromproduktion gesorgt zu haben. Jetzt zeichnen sich logistische Probleme beim Auffüllen der Kohlelager in den Kraftwerken ab.

 

Aiwanger: "Das bayerische Kohlekraftwerk Zolling rechnet ab Herbst mit deutlich höheren Betriebszeiten zur Stromerzeugung. Die Beschaffung der nötigen Steinkohle wird zu einer logistischen Herausforderung, weil es bei der Bahn Kapazitätsengpässe gibt. Der Betreiber plant jetzt schon, Teile des Steinkohlebedarfs per Lkw anliefern zu lassen. Das ist teuer und belastet die Umwelt wie die Anrainer."

 

Schon im März hatte Aiwanger gefordert, Steinkohlevorräte für sechs bis zwölf Monate anzulegen. "Es war absehbar, dass es zu den Engpässen kommt. Erneut hat die Bundesregierung nicht vorausschauend gehandelt. Jetzt kann es preislich katastrophal werden, wenn überhaupt genügend Kohle kurzfristig lieferbar ist. Die Vorstellung ist doch absurd, dass im Herbst Diesel-Lkw durch Bayern fahren, um Rohstoff für unsere beiden Kohlekraftwerke in Zolling und Unterföhring heranzukarren", kritisiert Aiwanger.

 

Aiwanger kündigt einen Brandbrief an Bundesverkehrsminister Volker Wissing an. "Der Minister muss gewährleisten, dass die Bahn zusätzliche Kapazitäten zur Verfügung stellt, damit Steinkohle für die Stromversorgung auf der Schiene angeliefert werden kann."

 

Das Kohlekraftwerk Zolling hat eine elektrische Nettoleistung von rund 470 Megawatt (MW). Der mit Kohle betriebene Block 2 des Heizkraftwerkes Unterföhring kommt auf maximal 363 MW.

 

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Pressemitteilung-Nr. 361/22
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