Aiwanger: "Flächensparen und Baulandausweisung ist ein Zielkonflikt, mit dem wir offen umgehen müssen"

MÜNCHEN   Anlässlich des Monats des Flächensparens haben die Staatsministerien für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, für Wohnen, Bau und Verkehr, für Umwelt und Verbraucherschutz sowie für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten eine Zwischenbilanz zur Flächensparoffensive der Bayerischen Staatsregierung präsentiert.

 

Dazu Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger: „Der sorgsame Umgang mit unserer Heimat und den Ressourcen ist wichtig. Gleichzeitig erwarten unsere Bürger und die Wirtschaft aber auch, dass wir genügend Bauland ausweisen, um gegen die Wohnungsnot vorzugehen und Gewerbeflächen für unsere Unternehmen bereitstellen zu können. Wir müssen mit diesem Zielkonflikt offen umgehen und vernünftige Lösungen anbieten. Polarisierung oder Uneinsichtigkeit hilft niemandem.“


Deshalb habe man schon 2019 eine Flächensparoffensive gestartet und ressortübergreifend ein umfassendes Bündel an Maßnahmen zur Reduzierung des Flächenverbrauchs auf den Weg gebracht. Es wurde ein Richtwert von 5 Hektar Flächenverbrauch pro Tag bis 2030 gesetzlich verankert, Anreize über eine Sonderförderung Flächensparen im Regionalmanagement gesetzt. Flächensparmanager wurden in jedem Regierungsbezirk installiert und sensibilisieren mit vielfältigen Informations- und Unterstützungsangeboten die relevanten Akteure. Ziel sei es, wichtige Aufgaben wie eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung, den beschleunigten Ausbau Erneuerbarer Energien oder Wohnraumschaffung mit dem Erhalt bedeutender Naturräume und landwirtschaftlicher Flächen in Einklang zu bringen. Daran arbeite die Staatsregierung konsequent aber mit Augenmaß.

 

Bayerns Bau- und Verkehrsminister Christian Bernreiter erklärte bei der Auftaktveranstaltung zum Monat des Flächensparens, dass vor allem beim Thema Wohnungsbau ein Spagat gelingen müsse: „Wir haben als Wachstumsland großen Bedarf an Wohnraum und Bauland. Trotzdem müssen wir die Neuinanspruchnahme von Flächen so gering wie möglich halten. Daher setzen wir auf eine nachhaltige Innenentwicklung, das Schließen von Baulücken und die Revitalisierung von Brachflächen. Wir müssen dichter, höher und ökologischer bauen. Wir schaffen deshalb gesetzlich Regelungen für mehr Innenentwicklung wie das neue Abstandsflächenrecht. Die Kommunen unterstützen wir mit Beratungsangeboten, unserer Städtebau- und Wohnraumförderung und vielen weiteren Initiativen.“

 

Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber betont: „Eines ist klar: Unser Boden ist wertvoll und nicht vermehrbar. Bodenschutz bedeutet Klimaschutz. Böden speichern CO2 und Wasser und sind die Grundlage für Biodiversität. Wir wollen unsere natürlichen Lebensgrundlagen bewahren und den Flächenverbrauch im Freistaat deutlich senken. Das erreichen wir in enger Partnerschaft mit den Kommunen. Baulücken und Brachflächen im Ort sind ein Schlüssel zum Flächensparen.“

 

Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber sagt: „Das Thema Flächensparen und der Schutz von landwirtschaftlichen Flächen ist mir ein besonderes Anliegen. Gerade der Ukrainekrieg hat uns doch gezeigt, wie wichtig Ernährungssouveränität und dazu notwendige Flächen sind. Wir haben die Innenentwicklung zu einem wesentlichen Schwerpunkt der Dorferneuerung, der Gemeindeentwicklung und der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) zur Unterstützung kommunaler Allianzen gemacht. Die Verwaltung für Ländliche Entwicklung unterstützt Gemeinden und Bürger wirkungsvoll und erfolgreich bei der Umsetzung von Maßnahmen.“

 

Ein zentraler Baustein der Flächensparoffensive der Bayerischen Staatsregierung ist die Informationsarbeit. Im Rahmen des Monats des Flächensparens im Juli 2022 werden in ressortübergreifender Zusammenarbeit bayernweit mehr als 20 Veranstaltungen angeboten. Ziel ist es, interessierte Bürgerinnen und Bürger sowie die Kommunalverwaltungen und -politik über die verschiedenen Aspekte und Möglichkeiten des Flächensparens zu informieren und zu sensibilisieren. Auf der Auftaktveranstaltung „Flächensparoffensive Bayern – Aktueller Stand und Perspektiven“ in der Münchner Residenz wurde auch die neue Webseite der bayerischen Flächensparoffensive präsentiert. Unter www.flaechensparoffensive.bayern finden sich kompakt Daten, Fakten, hilfreiche Instrumente, Fördermöglichkeiten sowie Best-Practice-Beispiele zum Flächensparen. Auch das Programm und weitere Informationen zum Monat des Flächensparens sind dort abrufbar.

 

Ansprechpartner:

Thomas Assenbrunner
stv. Pressesprecher

 


Pressemitteilung-Nr. 336/22
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