Aiwanger: "Wasserstoff wird auch in der Rückverstromung, in der Heizung und Mobilität eine wichtige Rolle spielen - die Einsicht in die Realität nimmt zu"

MÜNCHEN  Die Bundesregierung und die EU-Kommission haben sich heute laut Medienberichten auf erste Leitplanken für die Ausschreibung von CO2-freien Kraftwerken geeinigt. Es sollen neue, später auf Wasserstoff umrüstbare Erdgaskraftwerke im Umfang von mindestens 6 GW Leistung wie auch 8,8 GW an neuen Kraftwerken ausgeschrieben werden, die von Beginn an mit Wasserstoff betrieben werden. Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger begrüßt diesen überfälligen Schritt: "Energiewende und Verzicht auf fossile Energieträger und Atomkraft kann nur funktionieren, wenn ausreichend Grundlast aus erneuerbaren Energien zur Verfügung steht. Das kann in der benötigten Menge nur grüner Wasserstoff sein. Ansonsten scheitert die Energiewende oder in Deutschland wird die Industrie abgeschafft. Das predige ich seit Jahren und wurde dafür gerade von den Grünen immer kritisiert. Umso mehr freut es mich, dass jetzt das grün geführte Bundeswirtschaftsministerium und die EU genau diesen Weg gehen und Wasserstoff-Kraftwerke bauen wollen, die Strom produzieren sollen. Genau das wurde ja von den Grünen bisher unter Verweis auf Wirkungsgrad-Verluste abgelehnt. Die Realität scheint sich also durchzusetzen.“

 

Aiwanger verweist gleichzeitig auf seine Forderung, bestehende Erdgasnetze und Speicher auf Wasserstoff umzustellen: „Wenn schon Strom aus dem Wasserstoff-Kraftwerk kommen soll, um die Wärmepumpe zum Heizen von Häusern einzusetzen, dann ist es genau so logisch, Häuser auch direkt mit Wasserstoff zu heizen. Dann können die vorhandenen Leitungen überwiegend weiter genutzt werden und die Häuser brauchen nicht so teuer saniert werden wie beim Umbau auf Wärmepumpen. Wir sparen uns dadurch bundesweit mehrere hundert Milliarden an Sanierungskosten, da ja die Hälfte der Häuser an der Gasheizung hängen.“

 

Um den benötigten Wasserstoff auch zur Verfügung stellen zu können, fordert der bayerische Wirtschaftsminister eine zügige Umwidmung der Erdgasnetze auf Wasserstoff und das schnelle Hochfahren der Wasserstoff-Erzeugung und der weltweiten Importe „in mutigen Größenordnungen“.

 

Ansprechpartner: Aaron Gottardi, stv. Pressesprecher


Pressemitteilung-Nr. 324/23
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