MÜNCHEN Biogasanlagen müssen künftig schneller ans Gasnetz angeschlossen werden können. Die Gaseinspeisung anstatt Stromerzeugung vor Ort ist für viele Biogasanlagen eine Perspektive, besonders, wenn sie keine neuen Stromlieferverträge bekommen. Das erzeugte Biomethan kann sogar noch besser als bisher zur Erzeugung von Wärme und im Verkehr genutzt werden. Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat Bundesministerin Katherina Reiche die „Gaseinspeiseinitiative Biogas Bayern“ übersendet und betont: „Gemeinsam mit zahlreichen Biogasbauern, Anlagen- und Netzbetreibern, Verbänden und Projektierern in Bayern wollen wir den Anschluss von Biogasanlagen ans Gasnetz beschleunigen sowie kostengünstiger gestalten. Mit dieser Initiative sind wir bundesweit Vorreiter und können dem Bund wertvolle Vorschläge auch für andere Bundesländer unterbreiten, brauchen aber auch die richtigen Rahmenbedingungen des Bundes.“
Die derzeitige Gasnetzzugangs-Verordnung läuft Ende 2025 aus. Nun geht es darum, die Weichen in den Nachfolgeregelungen richtig zu stellen. Aiwanger: „Für die Biogasanlagenbetreiber in Bayern stellt ein schneller und kostengünstiger Zugang zum Gasnetz eine wichtige Zukunftsperspektive dar. Wir können Biomethan mit den Rohstoffen aus der Region erzeugen und damit nachhaltig Strom und Wärme erzeugen sowie einen Beitrag im Verkehr und zur Speicherung von Energie leisten.“
Zugleich erinnert Aiwanger an die Dringlichkeit des Biomassepakets. Er bittet Bundesministerin Reiche, die Ausschreibungsbedingungen zeitgerecht zu veröffentlichen: „Wir brauchen eine große Ausschreibung zum 1. Oktober 2025. Für einige Biogasanlagenbetreiber ist dies von existenzieller Bedeutung.“
Bayern unterstützt den Ausbau erneuerbarer Gase mit dem eigenen Förderprogramm BioMeth Bayern. Damit wird gezielt der Anschluss von Biogasanlagen ans Gasnetz gefördert. Mit rund 2.800 Biogasanlagen ist Bayern hierbei das führende Bundesland in Deutschland. Die installierte Leistung entspricht etwa zwei Kernkraftwerken. Rund 14 Prozent des Stroms in Bayern stammen aus Biomasse. Allerdings stehen derzeit hunderte Anlagen wegen auslaufender Verträge vor dem Aus. Aiwanger hatte kürzlich auch den Vorschlag gemacht, die schon vorhandenen Motoren der Biogasanlagen zeitweise auch zur Verstromung von Erdgas zu benutzen, da ja auch neue Gaskraftwerke gebaut werden sollen, die genau das machen würden.
Ansprechpartnerin:
Nicole Engelhart
Stellv. Pressesprecherin
Pressemitteilung-Nr. 321/25