Aiwanger: "Bayern kann eines der führenden Chip-Bundesländer werden"

 MÜNCHEN   Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger konkretisiert beim ersten bayerischen Halbleiterkongress die Chip-Politik des Freistaates. „Bayern und Deutschland müssen unabhängiger werden gegenüber den internationalen Chip-Lieferketten aus Asien und Amerika. Die Engpässe während der Pandemie und aufgrund des Krieges waren ein deutliches Alarmsignal. Die Produktionsbänder dürfen nicht wegen fehlender Halbleiter stillstehen“, betont Aiwanger.

 

Experten rechnen mit einer Verdoppelung der Chip-Nachfrage bis 2030. Laut Angaben des BDI hat der Chip-Mangel 2021 zu Umsatzverlusten von rund 50 Milliarden Euro geführt. Der Krieg in der Ukraine hat zudem die Lieferketten für das Edelgas Neon unterbrochen. Neon ist essentiell für die Halbleiterherstellung. Rund die Hälfte der weltweiten Produktion stammt aus der Ukraine.

 

Mit der Bavarian Chips Alliance will Aiwanger die internationale Positionierung Bayerns als Standort der Halbleiterindustrie stärken: „Wir haben das Potenzial, eines der führenden Chip-Bundesländer zu werden. Unser Vorteil ist die Kombination aus starker Industrie und Spitzenforschung“. Konkret soll Bayern ein europäisches Zentrum für Chip-Design werden. Aiwanger: „Im Chip-Design steckt das meiste Knowhow und ein erheblicher Teil der Wertschöpfungskette. In Bayern wird deshalb ein eigenes bayerisches Designzentrum unter Leitung von Fraunhofer entstehen. Wer die Halbleiter der Zukunft konzipiert und entwickelt, hat weltweiten Einfluss. Das bedeutet natürlich großes wirtschaftliches Potenzial.“

 

In einem ersten Schritt hat das Bayerische Wirtschaftsministerium im Frühjahr 2022 die drei Fraunhofer Institute für angewandte und integrierte Sicherheit (AISEC), für integrierte Schaltungen (IIS) und für Mikrosysteme und Festkörper-Technologien (EMFT) mit fast 30 Millionen Euro gefördert. Im gemeinsamen Projekt "Trusted Electronics" wird an vertrauenswürdigen und sicheren Chips geforscht. 

 

Im Rahmen des Halbleiterkongresses wurde das Bayerische Halbleiterbündnis in Bavarian Chips Alliance umbenannt. Das Bündnis wurde von Wirtschaftsminister Aiwanger bereits im Herbst 2021 ins Leben gerufen. Sprecher ist Dr. Alfred Hoffmann, ehemaliger Corporate Vice President von Infineon. Am Kongress haben über 200 Branchenvertreter teilgenommen, darunter auch Thomas Skordas. Er ist stellvertretender Generaldirektor für Kommunikation, Inhalte und Technologie bei der Europäischen Kommission und in dieser Funktion auch zuständig für den vor Kurzem verabschiedeten Chips Act der EU.

 

Mehr Informationen unter www.bavarian-chips-alliance.de.

 

Ansprechpartner:

Aaron Gottardi, stv. Pressesprecher


Pressemitteilung-Nr. 311/22
Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger beim ersten Bayerischen Halbleiter-Kongress. Foto: StMWi/E. Neureuther
Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger beim ersten Bayerischen Halbleiter-Kongress. Foto: StMWi/E. Neureuther
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