Aiwanger: "Die zwei neuen UNESCO-Welterben in Bayern werden auf Kulturtouristen eine enorme Anziehung ausüben."

MÜNCHEN   Der Donau-Limes gehört seit heute zum UNESCO-Weltkulturerbe. Über die Aufnahme in die Welterbeliste freut sich Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger: „Die harte Arbeit in den letzten Monaten für dieses kulturelle Prädikatssiegel hat sich gelohnt. Es ist für viele engagierte Personen vor Ort eine verdiente Auszeichnung. Sie machen Geschichte, Archäologie und Kultur lebendig sowie erleb- und greifbar. Auf Kinder, Jugendliche oder Kulturtouristen aus Nah und Fern wird die Auszeichnung eine Anziehungs- und Strahlkraft ausüben. Das verdient Hochachtung und Respekt. Jetzt spielt der Donau-Limes in Niederbayern und der Oberpfalz in der Königsklasse der weltweiten Kulturdenkmäler. Der Titel verschafft den Gemeinden internationale Bedeutung und sorgt für zusätzliche ökonomische, regionale Effekte. Denn Kultur ist ein touristisches Zugpferd. Die UNESCO-Auszeichnung ist ein aufmerksamkeitsstarkes Alleinstellungsmerkmal und hat einen sehr hohen Stellenwert in der internationalen Kultur-, Bildungs- und Wirtschaftspolitik. Die Weltkulturerbestätten bringen zusätzliche Gäste nach Bayern.“

 

Anlässlich der Tagung des UNESCO-Welterbekomitees in Fuzhou (China) wurde der Donau-Limes nun zum Weltkulturerbe erklärt. Der bayerische Abschnitt – die „Römische Mauer“ ist über die kostenlose App „LIMES mobil“ und in vielen Römermuseen erlebbar - verläuft von Eining (Kreis Kehlheim) über Regensburg und Straubing bis Passau. „Der europäische Ansatz der Donau-Limes-Bewerbung begeistert mich“, sagt Aiwanger und ergänzt: „Es war eine gemeinsame Bewerbung mit unseren Partnern in Österreich und der Slowakei. Der Titel ist das Ergebnis jahrelanger, länderübergreifenden Vorbereitung und Forschung. Dieser europäische Antrag spiegelt nicht nur die gemeinsame Geschichte der Region wider, sondern verdeutlicht auch das heutige Miteinander in Europa.“ Die Schaffung einer transeuropäischen Kulturroute entlang des Donau-Limes verfolgt auch das Interreg-Projekt „Living Danube Limes“. Von 2020 bis 2022 sollen länderübergreifende Strategien an den Start gehen, die den  nachhaltigen Tourismus fördern. Die Projekte reichen von der Errichtung von Museen bis hin zur Rekonstruktion eines römischen Donauschiffes (Universität Erlangen-Nürnberg), das im Sommer 2022 stromabwärts bis zum Schwarzen Meer reisen soll.

 

Ein langer Abschnitt (360 Kilometer) des Donau-Limes verlief durch Österreich. In Oberösterreich erstreckte sich der Grenzverlauf des antiken Römischen Reiches von Schlögen über Wels und Linz bis Enns. Daher freut sich auch der oberösterreichische Wirtschafts- und Tourismus-Landesrat, Markus Achleitner, über den UNESCO-Titel. Die Entscheidung über die Aufnahme des Donau-Limes in die Welterbeliste „stärkt den oberösterreichisch-bayerischen Grenzraum weiter“, so Achleitner und fügt hinzu: „Die Donau ist ein Symbol für ein vereintes Europa, das Menschen über Grenzen hinweg seit Jahrhunderten verbindet. Der Donaulimes zeigt, auf welchen Wurzeln wir stehen. Die Erhebung zum Weltkulturerbe ist auch ein weiterer Impuls für den Tourismus an der Donau, neue Zielgruppen können dadurch angesprochen werden. Neben den Rad-Tourismus wird damit auch der Kultur-Tourismus zu einem immer wichtigeren Angebot entlang der Donau“.  

 

Auch Bad Kissingen ist nun zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt worden. „Mein Glückwunsch geht auch an die Verantwortlichen in Bad Kissingen. Die unterfränkische Kurstadt gehört mit ihrer Architektur und jahrhundertealten Bäderkultur zu Recht zu den „Great Spas of Europe.“ Die zwei neuen, bayerischen Weltkulturerbetitel sind Ansporn und Verpflichtung zugleich. Mit deren Geschichte können wir die nächsten Generationen begeistern und neue Zielgruppen gewinnen sowie gleichzeitig die historische Substanz erhalten“, sagt Aiwanger.

 

Vor der UNESCO-Tagung in Fuzhou gab es alleine in Bayern insgesamt acht Welterbestätten, die, laut Statuten, einen „außergewöhnlichen universellen Wert für die Menschheit“ aufweisen:

  • Residenz in Würzburg
  • Wieskirche
  • die Altstädte von Bamberg und Regensburg
  • obergermanisch-rätische Limes (z. B. Altmühltal)
  • prähistorische Pfahlbauten rund um die Alpen (Pestenacker, Unfriedshausen, Roseninsel)
  • Opernhaus in Bayreuth 
  • historische Augsburger Wassermanagement-System

Dr. Patrik Hof

Stv. Pressesprecher 


Pressemitteilung-Nr. 286/21
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