Weigert: "Zentralasien ist eine bedeutende Drehscheibe zwischen China, Russland und Europa. Wir sehen die Chance, Kasachstan und Kirgisistan auf ihrem Weg in die Zukunft als starker und stabiler Partner eng zu begleiten."

MÜNCHEN   Bayern möchte seine wirtschaftlichen Beziehungen zu Zentralasien vertiefen. Deshalb reist Wirtschaftsstaatssekretär Roland Weigert vom 12. bis 16. Juli nach Kasachstan und Kirgisistan. Ihn begleiten bayerische Unternehmerinnen und Unternehmern, Vertreter der Kammern und die Landtagsabgeordneten Anna Schwamberger (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) und Gerald Pittner (FREIE WÄHLER). Auf dem Programm stehen Gespräche mit hochrangigen Regierungsvertretern und regionalen Schlüsselakteuren aus den Bereichen Maschinen- und Anlagenbau, Rohstoffgewinnung sowie Energie und Wasserstoff.

 

„Bayern ist ein exportstarker und weltweit verflochtener Wirtschaftsstandort. Sowohl die zunehmenden geopolitischen Spannungen als auch der Ukrainekrieg haben dazu geführt, dass viele bayerische Unternehmen neue Absatzmärkte erschließen und ihre Lieferketten diversifizieren möchten“, so Weigert zum Ziel der wirtschafts- und rohstoffpolitischen Delegationsreise. „Die zentralasiatischen Staaten bilden einen dynamischen, handelsaffinen und rohstoffreichen Raum mit guten Investitionsbedingungen. Zentralasien ist eine bedeutende Drehscheibe zwischen China, Russland und Europa. Schon heute gelangen mehr als 80 Prozent der Güter aus China über Zentralasien in die EU.“

 

Kasachstan und Kirgisistan sieht der Wirtschaftsstaatssekretär in einer strategisch günstigen Position: „Die erneuerten politischen Strukturen und das Bekenntnis zum freien, multilateralen Handel verschaffen vor allem Kasachstan aber auch Kirgisistan beste Voraussetzungen, sich mittel- und langfristig als wirtschaftliche Gewinner zu etablieren. Bayern und seine Unternehmen sehen die Chance, beide Staaten auf ihrem Weg in die Zukunft als starker und stabiler Partner eng zu begleiten.“ 

 

Die Delegationsreise knüpft an gemeinsamen Netzwerk-Aktivitäten in diesem Jahr an, wie dem Wirtschaftstag Kasachstan, dem Zentralasienforum in München und einem Besuch einer kasachischen Wirtschaftsdelegation in Bayern im Juni. Der Gegenbesuch soll die bilateralen Beziehungen weiter stärken. Dazu spricht Staatssekretär Weigert am Donnerstag in der kasachischen Hauptstadt Astana mit dem Ersten Vize-Premierminister Roman Sklyar. Nach einem Termin im Industrie- und Infrastrukturministerium reist die Delegation weiter nach Almaty. In Kasachstans Wirtschaftsmetropole stehen am Freitag politische Gespräche und Netzwerktreffen für die Unternehmen auf der Agenda. Am Samstag trifft Weigert in der kirgisischen Hauptstadt Bischkek Premierminister Akylbek Japarov und besucht die Ministerien für Wirtschaft und Handel, für Arbeit, soziale Sicherheit und Migration und für Bildung und Wissenschaft.

 

Vielfältige Chancen für Bayerns Unternehmen ergeben sich beispielsweise im Maschinen- und Anlagenbau, einem der Schwerpunktsektoren der kasachischen Wirtschaft mit Investitionsbedarf in die Modernisierung und den Ausbau. Bayerische Spitzentechnologie und Know-how können dazu beitragen, dass Kasachstan seine wirtschaftlichen und infrastrukturellen Ziele effizient erreicht. Kasachstan verfügt nicht nur über große Vorkommen an Erdöl, Erdgas, Kohle, Metallen und Uran. Günstige klimatische Bedingungen und einer Fläche achtmal so groß wie Deutschland generieren ein erhebliches Potenzial für die Produktion erneuerbarer Energien und von grünem Wasserstoff. Kasachstan ist die leistungsfähigste Volkswirtschaft in Zentralasien und steht für zwei Drittel der Wirtschaftsleistung der Region.

 

Kirgisistan setzt Hoffnungen in Investitionen mit Hilfe ausländischen Kapitals. Die Nutzung und der Export vorhandener Bodenschätze, das Potenzial an Wasserkraft, der Ausbau des Tourismus sollen dazu beitragen, die Diversifizierung der Wirtschaft einzuleiten. Aufgrund einer jungen Bevölkerung ergeben sich für die bayerische Wirtschaft Möglichkeiten zur Zusammenarbeit im Bereich Fachkräfte und beruflicher Bildung.

 

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Thomas Assenbrunner
stv. Pressesprecher


Pressemitteilung-Nr. 280/23
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