Aiwanger/Piazolo: "Starkes Signal für die berufliche Bildung in Bayern - mehr Praxisbezug an Schulen"

MÜNCHEN   Die berufliche Bildung in Bayern genießt weit über den Freistaat hinaus einen sehr guten Ruf. Mit einer gemeinsamen Initiative stellen die Bayerische Staatsregierung und Vertreter der Wirtschaft die Attraktivität der beruflichen Bildung heraus und stärken den Praxisbezug an den Schulen. Wesentliche Handlungsfelder sind Betriebspraktika, das Berufswahl-SIEGEL und das BerufsAbitur. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger und Kultusminister Michael Piazolo unterzeichneten heute die Erklärung „Berufliche Bildung – Mehr Praxisbezug an Schulen“. Zu den Mitunterzeichnern gehören Dr. Frank Hüpers, Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Handwerkstags e.V. (BHT), Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Industrie- und Handelskammertages (BIHK), Dr. Manfred Gößl, sowie Dr. Christof Prechtl, stv.Hauptgeschäftsführer der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V.

 

Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger erklärte: „Eine berufliche Ausbildung bietet beste Chancen. Der Bedarf an beruflich Qualifizierten ist sehr hoch. Wir müssen mehr Jugendliche für die berufliche Bildung motivieren und den Wert einer Berufsausbildung stärker hervorheben. Unsere gemeinsame Initiative ist ein wichtiger Baustein dafür – sie hilft dabei, die bereits sehr gut funktionierende Berufsorientierung in Bayern weiterzuentwickeln. Jugendliche werden noch besser über alle Karrieremöglichkeiten informiert, damit sie sich dann später bewusst für einen beruflichen Weg entscheiden können. Allen Beteiligten aus Schule und Wirtschaft danke ich für ihr großes Engagement!“

Dem Dank schloss sich Kultusminister Michael Piazolo an und betonte die Bedeutung der beruflichen Bildung im Freistaat: „Die berufliche Bildung in Bayern ist ein Türöffner für eine erfolgreiche Zukunft! Sie steht gleichwertig neben der akademischen Bildung. In der Berufsorientierung hat sie bereits jetzt an unseren Schulen ihren festen Platz. Mit unserer Erklärung setzen wir ein weiteres starkes Signal für die berufliche Bildung und stärken den Praxisbezug an den Schulen.“

 

Handlungsfelder der gemeinsamen Erklärung

Die gemeinsame Initiative setzt unter anderem darauf, insbesondere an den Realschulen und Gymnasien allen interessierten Schülerinnen und Schülern ein Praktikum zu ermöglichen. Im Bereich der Beruflichen Orientierung sollen die Schulen künftig mehr Unterstützung von externen Kooperationspartnern erhalten. Ebenso weitet die IHK das Angebot der „AusbildungsScouts“ aus, im Rahmen dessen Auszubildende Schülerinnen und Schüler über ihre Ausbildung informieren. Überdies können die Jugendlichen auch auf den „Werkstatt- und Entdeckertagen des Handwerks“ eine Vielzahl an beruflichen Möglichkeiten erkunden.

Die vielfältigen Maßnahmen sollen eine möglichst große Wirkung entfalten. Deshalb soll das Berufswahl-SIEGEL der Arbeitsgemeinschaft SchuleWirtschaft, das vom Bildungswerk der bayerischen Wirtschaft (bbw) bereits in Schwaben und Niederbayern an Schulen mit nachgewiesen hoher Qualität in der Berufsorientierung vergeben wird, schrittweise auf ganz Bayern ausgeweitet werden.

Zusätzlich zu den genannten Maßnahmen der Berufsorientierung ist es wichtig, gemeinsam mit der Wirtschaft doppelqualifizierende, berufliche Ausbildungen anzubieten und umfassend über bereits bestehende Modelle wie beispielsweise „Abi + Auto“ für Kraftfahrzeugmechatroniker/in zu informieren. Für diesen Ansatz steht der Begriff „BerufsAbitur“, der zur gemeinsamen Marke in Bayern entwickelt werden soll.

 

Mehr Erfahrungen mit der beruflichen Praxis vermitteln

„Es ist wichtig, Berufsorientierung noch stärker in den Lehrplänen von Realschulen und Gymnasien zu verankern. Neben Betriebspraktika erhalten Jugendliche im Rahmen von sogenannten ‚Werkstatt- und Erlebnistagen‘ in den Bildungszentren der Innungen, Verbände und Handwerkskammern einen breit gefächerten Einblick in die berufliche Praxis des Handwerks. Dort lernen sie von der Planung bis zur Ausführung, eigene Werkstücke herzustellen. Durch eigenes Tun erkennen junge Leute am besten, dass die duale Berufsausbildung eine sinnvolle Alternative zum Hochschulstudium ist“, betonte Dr. Frank Hüpers, Hauptgeschäftsführer des BHT.

„Um unsere Schüler so praxisnah wie möglich auf ihre berufliche Zukunft vorzubereiten, braucht es einen noch engeren Schulterschluss von Schulen und Unternehmen. Gute Berufsorientierung im Sinne der dualen Berufsausbildung zeichnet sich dadurch aus, dass sich die jungen Menschen zum einen ihrer Stärken, Talente und Interessen bewusst werden. Zum anderen benötigen sie fundierte Einblicke in die Vielfalt der Ausbildungsberufe, in die Höhen und Tiefen des Ausbildungsalltags sowie in die zahlreichen Karrieremöglichkeiten nach Ausbildungsabschluss. Genau darauf setzt unsere Initiative“, ergänzte Dr. Manfred Gößl, Hauptgeschäftsführer des BIHK.

Auch für Dr. Christof Prechtl, stv.Hauptgeschäftsführer der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft, ist eine frühzeitige, am individuellen Talent und am Arbeitsmarkt ausgerichtete, berufliche Orientierung junger Menschen von zentraler Bedeutung: „Mit der beabsichtigten Ausweitung des Berufswahlsiegels auf ganz Bayern tragen wir hierzu gemeinsam einen wesentlichen Baustein bei, um Fehlentscheidungen in Bezug auf die berufliche Laufbahn so weit wie möglich zu verringern.“

Joshua Grasmüller, Landesschülersprecher der Gymnasien, ist sich sicher: „Wir Schülerinnen und Schüler wollen möglichst breit über alle Ausbildungsmöglichkeiten informiert werden, um eine gute Entscheidung für unsere Zukunft treffen zu können. Besonders der Kontakt zu gleichaltrigen Auszubildenden hilft uns, einen Einblick in die Praxis zu bekommen.“

 

Fotos der Veranstaltung stehen demnächst unter www.stmwi.bayern.de/service/mediathek zum Download zur Verfügung.

 

 

Dr. Sandra Nißl, stv. Pressesprecherin

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Pressemitteilung-Nr. 276/19
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