Aiwanger: "Für einen sauberen Straßengüterverkehr führt an der Wasserstoffmobilität kein Weg vorbei - H2-Truck aus Niederbayern ist eine Pionierleistung"

Vilshofen   Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger hat auf dem Wasserstoff-Event PIN 21- Clean Trucking Conference die besondere Bedeutung von grünem Wasserstoff für eine emissionsneutralen Mobilität betont. Aiwanger sagte: „Auf dem eingeschlagenen Weg zur klimafreundlichen Mobilität verfolgt Bayern einen technologieoffenen Ansatz. Wir setzen auf das sinnvolle Zusammenspiel von Batterie und Brennstoffzelle. Dabei wird grüner Wasserstoff insbesondere bei der Dekarbonisierung im Schwerlast- und Nutzfahrzeugsektor eine Schlüsselrolle spielen. Für einen sauberen Straßengüterverkehr und um unsere ehrgeizigen Klimaschutzziele im Verkehrssektor zu erreichen, führt an der Wasserstoffmobilität bei Bussen und Nutzfahrzeugen kein Weg vorbei.“

Der Staatsminister hob in diesem Zusammenhang das Projekt des NextMobility Accelerator Consortiums hervor. Der Nutzfahrzeughersteller Paul Group und der Tankstellenbetreiber Maier-Korduletsch aus Niederbayern arbeiten gemeinsam mit Shell am Aufbau einer skalierbaren regionalen Wasserstoffwertschöpfungskette im Raum Passau. Ziel ist ein emissionsneutraler Nutzfahrzeugverkehr. Im Zuge des Projektes hat die Paul Group einen mittelschweren Brennstoffzellen-Lkw mit einer Reichweite von rund 500 Kilometern gebaut. Maier-Korduletsch errichtet die vom Bayerischen Wirtschaftsministerium geförderte Wasserstoff-Tankstelle. Shell kauft mit Unterstützung von Bundesfördermitteln die von Paul produzierten Wasserstoff-Trucks und vermietet diese mit einem Pay-per-Use-Modell an interessierte Spediteure. Aiwanger: „Bayerische Unternehmen aus der Kraftfahrzeugindustrie besitzen schon heute das Know-how für den Bau von LKW mit Brennstoffzellen oder die Umrüstung der Zugmaschinen von Dieselantrieb auf Wasserstofftechnologie. Der Wasserstoff-Truck made in Bavaria von Paul ist ein Paradebeispiel und zeigt die hohe Innovationskraft des bayerischen Mittelstandes.“ Der Staatsminister bezeichnete die Unternehmen als Pioniere: „Die Firmen bündeln ihre Kräfte im Konsortium und entwickeln ein regionales Wasserstoff-Ökosystem, von der Herstellung des Energieträgers bis zur Produktion der H2-Fahrzeuge. Das ist ein beispielhafter Ansatz mit ganzheitlicher Betrachtung der Wasserstoff-Wertschöpfungskette. Was wir jetzt brauchen, sind verlässliche bundespolitische Leitplanken, um die Produktion anzukurbeln und die klimaneutral fahrenden H2-LKW in hoher Stückzahl so schnell wie möglich auf die Straßen zu bringen. Die EU-Vorgaben sehen eine Reduktion der CO2-Emissionen schwerer Nutzfahrzeuge bis 2030 um 30 Prozent vor. Dazu müssen Schätzungen zufolge rund 100.000 emissionsfreie Lkw bis 2030 in Europa im Einsatz sein. Das zeigt das Marktpotenzial der bayerischen Wasserstoff-Trucks.“

Aiwanger begrüßte das vom Bundesverkehrsministerium aufgelegte Förderprogramm für Nutzfahrzeuge mit alternativen Antrieben, das Unternehmen bei der Anschaffung von neuen Wasserstoff-Nutzfahrzeugen oder der Umrüstung von Bestandsfahrzeugen unterstützt, mahnte aber zu mehr Tempo bei der Umsetzung. „Aufgrund langer Lieferzeiten der Fahrzeuge sowohl bei der Umrüstung als auch der Neuanschaffung müssen viele Antragsteller jetzt die Bestellungen tätigen, um den Zeitplan ihrer Projekte einzuhalten. Viele Betriebe können die damit verbundenen erheblichen Investitionen aber nur dann stemmen, wenn die Förderzusage des Bundes vorliegt. Die Förderanträge müssen jetzt schnell abgearbeitet und der zweite Aufruf im Rahmen der Richtlinie veröffentlicht werden“, sagte der Wirtschaftsminister. 

 

Zudem verwies Aiwanger auf das geplante Wasserstoff-Technologie-Anwenderzentrum (WTAZ), das in Pfeffenhausen im Landkreis Landshut mit Fördermitteln des Bundes und des Freistaats enstehen wird. Die Einrichtung werde bei der Einführung der Wasserstoffmobilität ebenso eine wichtige Rolle spielen.

 

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Thomas Assenbrunner

stv. Pressesprecher


Pressemitteilung-Nr. 267/22
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