Aiwanger: "Eine vernünftige Energiepolitik ist nur mit dem Rohstoff Holz möglich. Der Bund muss das Gebäudeenergiegesetz massiv korrigieren und ein starkes Förderprogramm für Holzheizungen in Privathaushalten auflegen."

STRAUBING   Ein guter Tag für die Holzenergie. Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger führte nach dem ersten Kamingespräch Holzenergie im Oktober 2022 die Diskussionen fort. „Anlass für unsere Gespräche war der realitätsferne und ideologisch motivierte Vorstoß, Holz sei keine erneuerbare Energie. Hier ist ein Einlenken von Brüssel und Berlin dringend nötig. Für Bayern steht schon lange fest und das bleibt auch so: Holz ist nachhaltig, wegen des Waldumbaus sogar in steigender Menge verfügbar und ein idealer Ersatz für fossile Energie. Ein Drittel Bayerns ist bewaldet, mit rund 700.000 Waldbesitzer. Ein Ster Fichtenscheitholz ersetzt 130 Liter Heizöl und eine Tonne Holzpellets über 450 Liter Heizöl“, so Aiwanger. Eine vorgestellte Kurzstudie hat bewiesen, dass Holzheizen sogar einen klimapositiven Effekt hat, vor allem auch weil es fossile Energieträger ersetzt. Ein zunehmender Anteil an Wäldern in Bayern ist zu wenig genutzt und dadurch überaltert, wodurch weniger CO2 gebunden wird als in wüchsigeren jungen Wäldern. Wälder müssen also stärker genutzt werden, keinesfalls stillgelegt.

 

Gemeinsam mit Experten der Verbände, Wirtschaft und Wissenschaft wurde der Aktionsplan Holzenergie Bayern beschlossen. „Noch bevor Berlin überlegt hat, ob Holz wieder akzeptabel ist, haben wir ein neues Förderprogramm BioWärme Bayern gestartet. Holz bietet gerade im ländlichen Raum viel Potenzial für Energieerzeugung vor Ort - ohne lange Transportwege. Und genau das fördern wir: heimische Nahwärmenetze, gespeist aus nachwachsenden Rohstoffen“, betont der Minister. Im Anschluss des Kamingesprächs wurde der erste Bescheid des neuen Förderprogramms überreicht. Insgesamt stehen für das Programm 10 Millionen Euro bereit. Die Nachfrage ist hoch. Seit dem Start am 25. Mai 2023 sind bereits rund 40 Anträge eingegangen.

 

Der Aktionsplan umfasst folgende Schwerpunkte:

  • Im Rahmen des neuen Förderprogramms BioWärme Bayern sollen noch ungenutzte Wärmepotenziale im ländlichen Raum mittels Ausbau von Nahwärmenetzen gehoben werden. Dabei spielt der Energieträger Holz eine große Rolle – entweder als alleinige Energiequelle oder in Kombination mit anderen erneuerbaren Energien, wie z. B. der Abwärme aus Biogasanlagen oder Solarthermie.
  • Das Energiepotenzial bei kleinen und mittelgroßen Waldbesitzern soll mobilisiert werden. Hierbei sind verstärkt dauerhafte Partnerschaften zwischen Energieproduzenten und Holzlieferanten zu etablieren.
  • Eine bayernweite Veranstaltungsreihe „Best practice – Holzenergie vor Ort“ soll regionale Erfolgsmodelle breit kommunizieren.
  • Der Einsatz der Staatsregierung für positive Rahmenbedingungen auf Bundes- und EU-Ebene wird mit Nachdruck weitergeführt.
  • Insbesondere sind noch bestehende Bürokratie-Hemmnisse für Holzenergie-Projekte abzubauen.

 

Für Aiwanger ist eine sinnvolle Energiepolitik nur mit dem Rohstoff Holz möglich: „Wir stärken das Potenzial der Holzenergie. Mit der Förderung der Nahwärmenetze machen wir unsere Hausaufgaben und schaffen eine Alternative zur Wärmepumpe. Der Bund muss nun mit einem entsprechenden Förderprogramm für Holz in Privathaushalten nachziehen.“

 

Genaueres zum neuen Förderprogramm BioWärme Bayern ist in der Pressemitteilung 225/23 zu finden.

 

Ansprechpartnerin

Dr. Aneta Ufert, stellv. Pressesprecherin


Pressemitteilung-Nr. 252/23
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