Aiwanger: "Pumpspeicherkraftwerke brauchen bessere Vergütung" / Glauber: "Blaue Energiespeicher sind wichtige Bausteine der Energiewende"

MÜNCHEN/HAPPURG Die Betreibergesellschaft Uniper will 2023 über die Sanierung und Wiederinbetriebnahme des Pumpspeicherkraftwerks Happurg (Landkreis Nürnberger Land) entscheiden. „In Happurg können bis zu 850 Megawatt Stunden Strom gespeichert werden, die zuvor vor allem aus Solar- und Windkraft gewonnen wurden. Da wir dringend Speicherkapazitäten für überschüssigen Strom aus erneuerbaren Energien brauchen, unterstützen wir dieses Vorhaben“, erklärte Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger am Montag bei seinem gemeinsamen Besuch mit Umweltminister Thorsten Glauber in Happurg. Umweltminister Glauber ergänzt: „Pumpspeicherkraftwerke sind blaue Energiespeicher. Der Standort Happurg kann wieder ein wichtiger Bestandteil der regionalen Versorgung mit erneuerbare Energien werden. Die Gespräche für einen Neustart der Anlage laufen.“

 

Die beiden Staatsminister informierten sich über den Stand der Planungen und die Voraussetzungen, die für ein wirtschaftliches Betreiben des Pumpspeicherkraftwerks notwendig sind. Bisher erfolgt die Vergütung im „Energy-only-Prinzip“, was bedeutet, dass nur der eingespeiste Strom entsprechend den Marktbedingungen bezahlt wird. Während beispielsweise für Windkraft und Solarenergie im „Osterpaket“ der Bundesregierung zahlreiche Verbesserungen der Vergütung angekündigt sind, gibt es keine Verbesserung für Pumpspeicherkraftwerke. „Das muss der Bund dringend ändern. Wir brauchen die Systemleistung der Pumpspeicherkraftwerke: Sie nehmen die erneuerbaren Stromüberschüsse bei starkem Wind und viel Sonnenschein auf und speichern ihn für erzeugungsarme Zeiten. Sie tragen zur Netzstabilität bei und beugen so Blackouts vor. All diese Leistungen müssen sich im Vergütungsdesign widerspiegeln“, fordert Aiwanger.

 

Auch Glauber spricht sich für diese bewährte Großspeichertechnologie aus: „Erneuerbare Energien sind Freiheitsenergien. Wir müssen diese Energien aber auch im großen Stil speichern können. Pumpspeicherkraftwerke ermöglichen, diese Energien bei Bedarf zielgerichtet einzusetzen.“ Beide Minister betonten: „Bayern ist Sonnen- und Wasserland. Der Bund muss die erneuerbaren Energien dort unterstützen, wo sie entscheidend zur Lösung der aktuellen Energiekrise beitragen können. Pumpspeicherwerke ersetzen viele Tausende von Großbatterien.“

 

Das Pumpspeicherwerk Happurg wurde 2011 wegen Schäden in der Sohle des Oberbeckens abgeschaltet. Das Energieunternehmen Uniper hat vor kurzem eine Machbarkeitsstudie für die Ertüchtigung des Oberbeckens und der Maschinentechnik im Krafthaus abgeschlossen. Zurzeit laufen Gespräche mit den Genehmigungsbehörden über eine mögliche Wiederinbetriebnahme. „Das Kraftwerk steht, jetzt sollte es auch wieder zu wirtschaftlichen Bedingungen genutzt werden“, waren sich die Minister einig.

 

Ansprechpartnerin:

Katrin Nikolaus

stellv. Pressesprecherin 


Pressemitteilung-Nr. 202/22
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