Aiwanger: "Städte haben intensiv in unserem Fitnessstudio trainiert und schlagkräftige Maßnahmen zur Stärkung ihrer zentralen Lagen entwickelt"

MÜNCHEN    Die bayerischen Innenstädte stärken, deren Attraktivität für Besucher ausbauen und den örtlichen Einzelhandel unterstützen – diese Ziele hat das Bayerische Wirtschaftsministerium mit dem Fitnessprogramm „Starke Zentren“ verfolgt. Im Rahmen der Abschlussveranstaltung zum Förderprogramm haben die Modellkommunen Beilngries, Coburg, Kempten, Rothenburg ob der Tauber und Schwandorf die Ergebnisse ihrer Projektarbeit vorgestellt.

 

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger: „Die Modellstädte haben gemeinsam mit erfahrenen Stadt- und Regionalplanern sowie einem Projektbeirat in den vergangenen neun Monaten intensiv in unserem Fitnessstudio trainiert. Die entwickelten Strategien nehmen die Themen Mobilität, Wohnen, digitales und mobiles Arbeiten, Freizeit und Kultur, Veränderung der Einzelhandelsstruktur und Aufenthaltsqualität in den Fokus. Sie zeigen ganz konkret, wie Attraktivität und Versorgungsfunktion der Ortszentren weiter gesteigert werden können. Ziel ist es jetzt, die eindrucksvolle Bandbreite an kreativen Maßnahmen auch anderen Städten und Gemeinden in Bayern zur Verfügung zu stellen. Unser Handbuch ‚Starke Zentren Bayern‘ soll möglichst viele bayerische Kommunen inspirieren, selbst Konzepte zur Stärkung der Innenstädte zu erarbeiten und umzusetzen.“

 

Über partizipative Beteiligungs- und mehrere Austauschformate hinweg wurden für jede der fünf Städte Schlüssel- und umsetzungsreife Modellprojekte entwickelt. In Beilngries soll u.a. eine Immobilien-Qualifizierungsoffensive die Eigentümer leerstehender oder ungenutzter Innenstadtimmobilien ansprechen. Die Verantwortlichen in Kempten planen z.B., den Illerstrand im Bereich des Skateparks zu einem weitgehend von Ver- und Geboten freien Treffpunkt für Jugendliche umzugestalten. In einem Ladenlokal der Coburger Innenstadt soll ein offenes Atelier für Kreativpädagogik entstehen. In Rothenburg ob der Tauber wollen die städtischen Akteure ein neues Nutzungskonzept für das RothenburgMuseum erarbeiten. Und in Schwandorf soll das analoge Leerstandsmanagement in eine digitale Version überführt werden.  

  

Die Vertreter der Modellkommunen zogen ebenfalls ein positives Resümee.

 

Helmut Schloderer, Bürgermeister von Beilngries: „Mit dem Fitnessprogramm wurde ein starker Impuls zur Aktivierung des Kreativpotenzials unserer Innenstadtakteure und Leistungsträger in der Altstadt gesetzt. Gemeinsam wurde ein Korb mit möglichen Maßnahmen gefüllt, aus dem man Stück für Stück einzelne Maßnahmen zur Umsetzung bringen kann.“

 

Dominik Sauerteig, Oberbürgermeister von Coburg: „Eine Online-Umfrage, ein Innenstadtspaziergang und Experteninterviews gaben Aufschluss zu Stärken und Schwächen unseres Zentrums. Und das zu einem Zeitpunkt, an dem das Innenstadtleben von Corona schwer beeinträchtigt war und Zukunftsperspektiven für unser Zentrum mehr denn je gefragt sind. Besonders die breite Beteiligung der Bürger*innen und wichtiger Innenstadtakteur*innen brachte für uns wertvollen Input. So ist ein Masterplan für die Innenstadt entstanden, der nun gemeinschaftlich sukzessive umgesetzt wird. Aber auch die Vernetzung mit den weiteren bayerischen Modellkommunen ist für uns ein wichtiger Aspekt, um über den eigenen Tellerrand zu blicken und von den Erfahrungen anderer Akteure zu lernen.“

 

Dr. Markus Naser, Oberbürgermeister von Rothenburg ob der Tauber: „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es durchaus sinnvoll ist, bestehende Stadtentwicklungskonzepte im Lichte neuer Entwicklungen nochmals kritisch zu evaluieren. Die am Fitnessprogramm beteiligten Berater haben uns hier tatkräftig unterstützt. Sie haben nicht nur ein sehr konzises Update vorgelegt, sondern auch konkrete Entwicklungsperspektiven aufgezeigt. Der kritische und analytische Blick von außen kann helfen, Chancen aber auch Risiken klarer zu sehen.“

 

Thomas Kiechle, Oberbürgermeister von Kempten: „Wir haben im Projekt das Stadtzentrum ‚größer‘ und mit einem multifunktionalen Ansatz gedacht: Wohnen, Einkaufen, Arbeiten und Leben – das sollte eine zukunftsfähige Innenstadt bieten können. Dazu gehören beispielsweise auch konsumfreie Räume, Platz für Begegnung und viele weitere Themen der Stadtentwicklung. Wichtig sind auch verlässliche Vorgaben der Entscheider aus Politik und Verwaltung.“

 

Andreas Feller, Oberbürgermeister von Schwandorf: „Die in Angriff genommenen Modellprojekte sind wichtige Meilensteine im Bereich der Stadtentwicklung. Sie greifen die der aktuellen Zeit geschuldeten Bedürfnisse auf und bieten gute Lösungen, um ein starkes Zentrum zu schaffen. Es ist in diesem Zusammenhang wichtig zu wissen, was die Menschen bewegt, die darin leben und arbeiten. Aus diesem Grunde raten wir, die aktive Bürgerbeteiligung zu einem Grundstein für die Stadtentwicklung zu machen.“

 

Alle Informationen zum Fitnessprogramm „Starke Zentren“ sowie das Handbuch „Starke Zentren in Bayern“ sind unter www.landesentwicklung-bayern.de/fitnessprogramm-starke-zentren abrufbar.

 

Ansprechpartner:

Thomas Assenbrunner

stv. Pressesprecher

 


Pressemitteilung-Nr. 157/22
Abschlussveranstaltung zum Fitnessprogramm Starke Zentren im Wirtschaftsministerium (v.l.):  Kemptens Oberbürgermeister Thomas Kiechle, der Erste Bürgermeister von Beilngries Helmut Schloderer, Schwandorfs Oberbürgermeister Andreas Feller, der Oberbürgermeister von Rothenburg ob der Tauber Dr. Markus Naser und Coburgs Zweiter Bürgermeister Hans-Herbert Hartan. Foto: Astrid Schmidhuber
Abschlussveranstaltung zum Fitnessprogramm Starke Zentren im Wirtschaftsministerium (v.l.): Kemptens Oberbürgermeister Thomas Kiechle, der Erste Bürgermeister von Beilngries Helmut Schloderer, Schwandorfs Oberbürgermeister Andreas Feller, der Oberbürgermeister von Rothenburg ob der Tauber Dr. Markus Naser und Coburgs Zweiter Bürgermeister Hans-Herbert Hartan. Foto: Astrid Schmidhuber
Ansprechpartner
Prinzregentenstraße 28, 80538 München