Weigert: "Neues Labor stärkt das Helmholtz Munich als hochinnovativen Standort für Spitzenforschung"

MÜNCHEN   Bayerns Wirtschaftsstaatssekretär Roland Weigert hat gemeinsam mit Leo Meier, Generaldirektion Regionalpolitik und Städteentwicklung der Europäischen Kommission das neue Hochsicherheitslabor „PerForM“ am Helmholtz Munich eingeweiht. Das biomedizinische Spitzenforschungszentrum erhält eine Förderung in Höhe von bis zu 18,5 Millionen Euro aus REACT-EU-Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung, die über das Bayerische Wirtschaftsministerium ausgereicht wird.

 

Staatssekretär Roland Weigert betonte: „Die Covid-19-Pandemie hat uns die Wichtigkeit exzellenter Grundlagenforschung vor Augen geführt. Strategien zur Pandemiebewältigung und -prävention sowie zur Infektionsforschung sind für uns alle von zentraler Bedeutung. Hierzu gehört auch die Entwicklung und der Ausbau einzigartig ausgerüsteter Hochsicherheitslabore, um ein tieferes Verständnis von Pathogenen zu erhalten, die Pandemien auslösen können. Mit der Investition in die neue Labor-Infrastruktur stärkt das Helmholtz Munich seine führende Position als hochinnovativer und weltweit renommierter Standort für Spitzenforschung.”

 

Um an hochansteckenden Erregern wie Coronaviren sicher forschen zu können, müssen Labore strenge Vorschriften erfüllen. Eine europäische Richtlinie regelt die Anforderungen an Labore mit vier Biosicherheitsstufen. Für die Forschung an luftübertragbaren Krankheiten wie COVID-19 ist die Biosicherheitsstufe 3 notwendig. Zur Standardausstattung eines BSL3-Labors gehören u. a. eine luftabgeriegelte Eingangsschleuse, Räume mit Unterdruck, spezielle Arbeitstische, hocheffiziente Lüftungs- und Filtersysteme, eine Anlage zur Hitzeinaktivierung und ein ausgeklügeltes Sicherheitskonzept, um das Austreten eines Erregers sicher zu verhindern. Je nach Forschungsarbeit ist eine spezielle technische Ausstattung mit Mess- und Analysegeräten sowie Spezial-Mikroskopen notwendig.

 

„Wir wollen das Potenzial herausragender biomedizinischer Grundlagenforschung nutzen, um die Welt zukünftig besser vor Pandemien schützen zu können. Solche Exzellenzforschung braucht neben klugen Köpfen auch erstklassige Ausstattung. Dank der EU-Förderung konnten wir die Labore weiter ausbauen und in Zukunft damit einen Beitrag für die Pandemic Preparedness leisten”, sagte Prof. Dr. med. Dr. h.c. Matthias Tschöp, wissenschaftlicher Geschäftsführer von Helmholtz Munich.

 

Die eingesetzten EU-Mittel stammen aus dem Ende 2020 beschlossenen Wiederaufbaufonds („Next Generation EU“). Ein wichtiges Instrument des Wiederaufbaufonds ist die „Aufbauhilfe für den Zusammenhalt und die Gebiete Europas“ (engl. Recovery Assistance for Cohesion and the Territories of Europe, REACT-EU) im Rahmen der EU-Strukturfonds. Sie dient dazu, die Mitgliedstaaten bei der Bekämpfung der wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Corona-Pandemie und beim Übergang zu einer zukunftsorientieren und nachhaltigen Wirtschaftsstruktur zu unterstützen. „PerForM-REACT“ wird mit bis zu 18,5 Millionen Euro aus REACT-EU-Mitteln gefördert.  

 

Helmholtz Munich ist als Forschungseinrichtung des Bundes und des Freistaats Bayern Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, der größten öffentlichen Forschungsorganisation Deutschlands. Als europaweit führendes Zentrum für Environmental Health ist es Ziel, Gesundheitsrisiken für Mensch und Umwelt frühzeitig zu erkennen, Mechanismen der Krankheitsentstehung zu entschlüsseln und Konzepte zur Prävention und Therapie von Erkrankungen zu entwickeln.

 

Ansprechpartner:
Thomas Assenbrunner
stv. Pressesprecher


Pressemitteilung-Nr. 137/23
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