Aiwanger: "Regionalität ist ein Qualitätsmerkmal und sollte auch als das anerkannt werden"

ESTING  Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat sich mit Vertretern des Vermarktungsnetzwerks "Unser Land" getroffen. Am Hauptsitz in Esting im Landkreis Fürstenfeldbruck diskutierte er über die Herausforderungen, vor denen kleine regionale Lebensmittelerzeuger stehen. Aiwanger: "Die Initiative Unser Land trägt seit Jahrzehnten maßgeblich dazu bei, regionale Wertschöpfung und Wertschätzung nach vorne zu bringen. Jetzt müssen wir dafür sorgen, dass regionale Ware nicht zugunsten von Billigimporten aus den Regalen fliegt, weil die heimischen Betriebe nicht konkurrenzfähig billig produzieren können. Dazu ist auch das Bewusstsein der Kunden nötig. Wir brauchen auskömmliche Preise für die Erzeuger in der Region. Sonst hören der Schweinebauer oder der Kartoffelbauer eben auf zu produzieren, und wir liefern uns der vollen Abhängigkeit von Importen aus."
 

Das Vermarktungsnetzwerk Unser Land besteht seit 1994 und vertreibt regionale Lebensmittel aus und in zwölf Landkreisen um München und Augsburg. Nachdem der Absatz der Ware insbesondere während der Corona-Zeit stark angestiegen ist, kämpft die Initiative inzwischen mit steigenden Kosten für Energie, Personal und Logistik. "Die Produkte, die Unser Land vertreibt, werden zu höheren Standards und teurer produziert als im Ausland. Sie sind daher auch den kleinen Aufpreis wert. Jetzt müssen wir dafür sorgen, dass der Verbraucher wieder stärker für den Mehrwert regionaler Produkte sensibilisiert wird. Wir müssen zum Beispiel im Zertifizierungsbereich darauf achten, dass wir nicht übers Ziel hinausschießen und kleine Betriebe mit zu viel Bürokratie in die vollständige Wettbewerbsunfähigkeit treiben. Regionalität an sich ist ein Qualitätsmerkmal und sollte auch als das anerkannt werden. Kein heimischer Erzeuger würde zum Beispiel schlechte Eier liefern wollen, wenn er selbst mit Gesicht oder Familienfoto auf der Verpackung abgebildet ist", so Aiwanger.
 

„Unser Land"-Produkte gibt es in diversen Supermärkten. Die Zusammenarbeit ist dezentral gesteuert, da aufgrund der Regionalität keine bayernweite Vermarktung möglich ist. Die Erzeuger-Betriebe produzieren Ware in der Regel nur in kleiner Stückzahl und sind abhängig von ihren Ernten.

Ansprechpartner:
Bastian Brummer
Stellv. Pressesprecher


Pressemitteilung-Nr. 132/24
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