Aiwanger: "Bund muss Möglichkeiten verbessern, dass Bürger von Erneuerbaren Energie-Projekten profitieren"

BURGSALACH/MÜNCHEN  Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger hat sich für eine Stärkung der Bürgerbeteiligung beim Ausbau Erneuerbarer Energien ausgesprochen. Bei einer Bürgerenergie-Tagung in Burgsalach (Mittelfranken) erklärte Aiwanger: „Wir brauchen eine bundeseinheitliche und verpflichtende Regelung zur Bürgerbeteiligung an Erneuerbaren Energie-Projekten. Die Möglichkeit, dass Bürger von den Renditen der lokalen Wind- oder Photovoltaik-Anlagen profitieren, muss verbessert werden. Der Bund muss die finanzielle Kommunalbeteiligung auf verpflichtende 0,4 Cent pro Kilowattstunde anheben, um die Rechtssicherheit für Kommunen zu erhöhen und die Komplexität der Vertragsgestaltung zu minimieren.“

 

Der Staatsminister zeichnete das neue Grünstromkraftwerk der Energiegenossenschaft Bürgerenergie Burgsalach als „Gestalter im Team Energiewende Bayern“ aus. Diese Auszeichnung verleiht das Wirtschaftsministerium seit 2020 für Projekte mit Leuchtturm-Charakter für die Energiewende. Die Photovoltaik-Anlage in Burgsalach erzeugt pro Jahr 10 Millionen Kilowattstunden Strom. Das deckt den Bedarf von etwa 2.500 Haushalten. Die Bauleitplanung brauchte weniger als ein Jahr. 435 Bürger beteiligen sich an der Investition. Der Netzanschluss erfolgt im Herbst 2023.

 

Aiwanger: „Bürgerbeteiligung ist ein wichtiger Schlüssel für die Energiewende. Die Anlage in Burgsalach ist ein Paradebeispiel für erfolgreiche Energieprojekte in Bürgerhand. Wenn man die Menschen ins Boot holt, bleibt die Wertschöpfung vor Ort. Das steigert die Akzeptanz und gibt den Menschen die Möglichkeit, von der Erzeugung sauberen Stroms zu profitieren.“

 

Der Energieminister hob die führende Rolle Bayerns beim Ausbau der Erneuerbaren Energien hervor. Im Bereich Photovoltaik (PV) liegt der Freistaat mit 750.000 Anlagen und 18,3 Gigawatt installierter Leistung bundesweit an der Spitze. Auf Platz zwei folgt Baden-Württemberg mit nur der Hälfte der in Bayern installierten Leistung.

 

„Die Dynamik hält weiter an. Auch 2022 wurde im Vergleich zum Vorjahr nochmal 35 % mehr PV-Leistung zugebaut. Über 50 Prozent der PV-Freiflächen Deutschlands entstehen in Bayern, ein Drittel des Gesamt-Zubaus an PV in Deutschlands erfolgt im Freistaat. Bis 2040 will Bayern die Stromerzeugung durch Solarenergie noch einmal verdreifachen. Neben Freiflächenanlagen brauchen wir dazu auch eine weitere Ausschöpfung der Potenziale auf Dächern. Pilot-Projekte wie Agri-Photovoltaik sind ebenfalls sehr wichtig, weil sie eine duale Agrarnutzung für die Lebensmittel- und Energieproduktion ermöglichen“, sagte Aiwanger.

 

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Pressemitteilung-Nr. 118/23
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