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Aiwanger: "Bayerns Mittelstand steht vor gewaltigen Herausforderungen - wir müssen die Chancen ergreifen, die sich trotz Belastungen bieten"

MÜNCHEN  Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat den Mittelstandsbericht 2025 im Wirtschaftsausschuss des Bayerischen Landtags vorgestellt. Aiwanger: "Der Bericht zeigt: Bayerns Mittelstand steht – wie die gesamte Wirtschaft – vor gewaltigen Herausforderungen. Corona- und Energiekrise haben unsere Unternehmen dank eigener Kraft und staatlicher Unterstützung gut gemeistert. Doch jetzt kommen fundamentale Veränderungen auf uns zu: digitale Transformation, Künstliche Intelligenz, demografischer Wandel, weltweite Handelskonflikte und eine überbordende Bürokratie, die gerade den Mittelstand stark belastet. Mit unserer bayerischen Politik setzen wir alles daran, kleine und mittlere Unternehmen zu unterstützen. Denn wir dürfen nicht vergessen: Trotz der Belastungen bieten sich auch neue Chancen – die müssen wir ergreifen, um unsere Wirtschaft zukunftsfest zu machen.“

 

Bayern ist ein Mittelstandsland, was die Zahlen in dem Bericht belegen:

 

  • 99,5 % aller Unternehmen sind Mittelstand, das sind 589.223 Firmen
  • Zahl der kleinen und mittleren Unternehmen ist um 4 % gestiegen
  • 75 % der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten (4,4 Mio.´Menschen) arbeiten im Mittelstand
  • Betriebe mit bis zu 499 Beschäftigten haben 129.100 zusätzliche Stellen in Bayern geschaffen und sind damit für mehr als die Hälfte des Beschäftigungszuwachses verantwortlich
  • Bayern hat sich von 2020 bis 2024 zum führenden Start-up- und Gründerstandort in Deutschland entwickelt. Allein 2024 entstanden 538 Start-ups.

 

Mit diesen Instrumenten unterstützt Bayern den Mittelstand:

 

Wirtschaftshilfen im Rahmen der Pandemie und der Energiekrise:

Breit angelegte Wirtschaftshilfen von Bund und Land haben dem Mittelstand über die Krisenzeit hinweggeholfen. Allein in Bayern sind über 14,3 Mrd. Euro in Coronahilfen und 2,5 Mio. Euro in der Energiehärtefallhilfe geflossen. Die wirtschaftliche Existenz von Unternehmen konnte damit vielfach gesichert, Liquiditätsengpässe kompensiert, außerordentliche Belastungen aufgrund der Energiekrise abgemildert und Arbeitsplätze erhalten werden.

 

Investitionen als Schlüssel für den Erhalt von Wettbewerbsfähigkeit im Mittelstand

  • Förderprogramme mit günstigen Finanzierungsbedingungen für mittelständische Unternehmen.
  • Von 2020 bis 2024 wurden 28.000 Investitionsprojekte mit einem Darlehensvolumen von über 9,5 Mrd. Euro durch gewerbliche Förderkredite unterstützt.
  • Stärkung der wirtschaftlichen Eigenkraft in allen Regionen mit der regionalen Wirtschaftsförderung: 850 Mio. Euro Investitionszuschüsse für mehr als 2.600 Investitionsprojekte mit einem Investitionsvolumen von knapp 6,3 Mrd. Euro. Dadurch konnten mehr als 8.900 Arbeitsplätze neu geschaffen und knapp 68.000 Arbeitsplätze gesichert werden.

 

Globaler Innovationswettlauf:

Mittelstand profitiert von besonderen Konditionen in Förderprogrammen und einem vielfältigen Innovationsökosystem.

  • Kern unserer Innovationsstrategie für den Mittelstand ist dabei die High-Tech-Agenda. 400 Mio. Euro sind speziell der Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen gewidmet.
  • Allein mit dem Digitalbonus konnten in den letzten Jahren 20.000 Projekte mit 190 Mio. Euro gefördert werden, was Investitionen von 520 Mio. Euro ausgelöst hat.
  • Über unsere Gesellschaft Bayern Innovativ haben wir über 395 Mio. Euro für verschiedene Technologieförderungen ausgereicht.
  • Über die LfA Förderbank Bayern kommen Innovationskredite in Höhe von fast 777 Mio. Euro mit einem Investitionsvolumen von über 1 Mrd. Euro hinzu.

 

Herausforderung Demografie:

  • Gründungen und Unternehmensnachfolgen: Unternehmensgründungen sind Frischzellenkur für die Wirtschaft, Start-ups sind Innovationstreiber der Wirtschaft. Die Gründerland Bayern Initiative unterstützt Gründungen in allen Branchen und in jeder Gründungsphase. Erfolgreiche Unternehmensnachfolgen – auch als besondere Form der Gründung – erhalten Unterstützung in der Offensive Unternehmensnachfolge und grundsätzlich dieselben attraktiven Förderkonditionen wie Gründer.

 

  • Fachkräftedefizit: Fachkräfte fehlen vor allem im Bereich der Ausbildungsberufe, deshalb Stärkung der berufliche Bildung: Unterstützung mit Investitionsmitteln von 184 Mio. Euro für die überbetriebliche Bildung im Bereich Kammern der gewerblichen Wirtschaft sowie gemeinnütziger Bildungsträger. Über 70.000 Meister haben von uns Bonuszahlungen in Höhe von insgesamt 163 Mio. Euro erhalten.

 

Bürokratie:

  • Engagement gegenüber Bund und EU für Abbau bestehender Vorschriften und mittelstandsfreundliche Politik
  • Ausschöpfen landespolitischer Handlungsspielräume
  • Austausch mit der unternehmerischen Praxis
  • Beschleunigung und Digitalisierung von Verfahren

 

Dekarbonisierung und steigende Energiekosten:

  • Rahmenbedingungen werden vorwiegend von Europa- oder Bundespolitik gesetzt. Bayern hat Spielräume genutzt, um den Mittelstand bei dieser Herausforderung zu unterstützen.
  • Schwerpunkt ist dabei das bayerische Energiekreditprogramm der LfA Förderbank Bayern. Wir haben zwischen 2020 und 2024 über 560 Investitionsprojekte der Wirtschaft mit Darlehenszusagen von über 655 Mio. Euro unterstützt.
  • Zusätzlich konnten mit einem Sonderprogramm "Energieeffizienz in Unternehmen" aus der bayerischen Regionalförderung 35 Unternehmen mit 23 Mio. Euro bei einem Investitionsvolumen von 208 Mio. Euro unterstützt werden.

 

Zunehmender Protektionismus, Handelskriege, De-Globalisierung:

  • Diversifizierung der Zielmärkte für Export und Beschaffung (De-Risking).
  • Ausbau des Auslandsrepräsentantennetzwerks des Freistaates Bayern in weiteren für die bayerische Wirtschaft wichtigen Ländern ausgebaut: 2023 London (Großbritannien) und 2024 Nairobi (Kenia) für den Wachstumsmarkt Ostafrika.
  • 32 Delegationsreisen und 167 internationale Messebeteiligungen, von denen insbesondere der Mittelstand profitiert hat.

 

Aiwanger: "Der Mittelstand ist das Rückgrat der bayerischen Wirtschaft - und er kann sich auf die Bayerische Staatsregierung verlassen! Wir werden die Mittelstandspolitik als konsequente Antwort auf die Herausforderungen für mittelständische Unternehmen fortsetzen und an den Bedürfnissen der Unternehmen ausrichten. Unsere Unternehmen brauchen verlässliche Rahmenbedingungen, schnellen und wirksamen Abbau bürokratischer Hürden und weiterhin passgenaue Förderinstrumente."

 

Der Bericht der Staatsregierung wird dem Landtag alle fünf Jahre vorgelegt, um einen Überblick über die Entwicklung zu geben. Zum Mittelstand zählen dabei Unternehmen mit einem Jahresumsatz bis 50 Millionen Euro sowie unter 250 (in alternativen Abgrenzungen auch 500) Beschäftigte. Der aktuelle Bericht umfasst den Zeitraum 2020 bis einschließlich 2024 mit den Entwicklungen und Herausforderungen für den Mittelstand sowie die daraus abgeleiteten bayerischen Unterstützungsmaßnahmen. 

 

 

Ansprechpartnerin:

Tanja Gabler

Stv. Pressesprecherin

 


Pressemitteilung-Nr. 531/25
Ansprechpartner
Prinzregentenstraße 28, 80538 München