LANDSHUT Das bayerische Wirtschaftsministerium macht sich für den lokalen Einzelhandel stark. Das betonte Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger beim Staatsempfang mit Podiumsdiskussion „Zukunft Einzelhandel – Zwischen Tradition und Innovation“ in Landshut: „Die Einschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie haben dem Einzelhandel stark zugesetzt. Aber auch Fachkräftemangel, Inflation und zu viel Bürokratie belasten die Branche. Deshalb haben wir gezielt Maßnahmen ergriffen, um den vielen lokalen Händlern in Bayern unter die Arme zu greifen und damit die Orts- und Stadtkerne zu beleben.“
Dabei am wichtigsten ist das seit dem 1. August geltende bayerische Ladenschlussgesetz. „Das ist gelebter Bürokratieabbau, auf den wir schon lange gedrängt haben“, so Minister Aiwanger. „Wir ermöglichen den Händlern bis zu zwölf lange Einkaufsnächte pro Jahr und die Öffnung von digitalen Kleinstsupermärkten bis 150 Quadratmeter Ladenfläche, die ohne Sortimentsbeschränkung durchgehen geöffnet sein können. Damit stärken wir die Nahversorgung im ländlichen Raum und eröffnen den Händlern neue Möglichkeiten.“ Zudem nutzt Bayern auf Landesebene alle vorhandenen Spielräume, um etwa Erleichterungen im Baurecht zu erreichen.
Mit verschiedenen Projektwettbewerben und Förderprogrammen setzt das bayerische Wirtschaftsministerium gezielt Impulse für neue Ideen. Aiwanger: „Wir ermutigen Händler, Kommunen und andere lokale Akteure dazu, sich zu vernetzen und neue Konzepte zu entwickeln. Unser Ziel ist es, die bayerischen Innenstädte zu beleben und sie als attraktiven Lebensraum fit für die Zukunft zu machen. Für uns ist klar: Der Handel bleibt der zentrale Anker eines lebendigen Ortskerns.“ Ein gelungenes Beispiel dafür liefert etwa das Modehaus Oberpaur in der Landshuter Altstadt. Dort finden in der Vorweihnachtszeit mehrere Aufführungen eines Theaterstücks statt.
Außerdem bietet das Wirtschaftsministerium umfangreiche Informations- und Unterstützungsmaßnahmen. Gerade Themen wie Digitalisierung und Online-Handel stehen dabei im Fokus: Das Projekt „Erfolgreich handeln“ schult kostenfrei Händler bei der Bewältigung aktueller Herausforderungen wie Marketing, KI oder Prozessoptimierung. Die Infoblatt-Serie „Einfach online“ zeigt praxisnah auf, wie regionale Einzelhändler die Chancen der Digitalisierung gewinnbringend mit dem stationären Einzelhandelsgeschäft kombinieren können.
Der Einzelhandel in Bayern zählt nach aktuellen Zahlen des Statistischen Landesamtes rund 52.200 Unternehmen mit fast 571.200 Beschäftigten und erzielt einen Umsatz von etwa 151,5 Milliarden Euro (Stand 2023). Er ist damit die drittgrößte Branche im Freistaat nach Industrie und Handwerk.
Ansprechpartner:
Korbinian Huber
Stellv. Pressesprecher
Pressemitteilung-Nr. 472/25



