MÜNCHEN Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat die Raumfahrt im Freistaat als einen Schlüsselbereich für Innovation und wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit, aber auch für Sicherheit und Souveränität bezeichnet. Der Staatsminister sagte nach einem runden Tisch mit Vertretern aus Wirtschaft und Wissenschaft sowie dem Generaldirektor der Europäischen Raumfahrtagentur ESA, Dr. Josef Aschbacher: "Die bayerische Raumfahrtindustrie gehört zur absoluten Spitze Europas. Mit weltweit führenden Unternehmen, innovativen Mittelständlern und Start-ups sowie exzellenten Forschungseinrichtungen prägen wir seit Jahrzehnten den Kurs der europäischen Raumfahrt und wollen dies auch zukünftig tun. Bayern steht hinter der Raumfahrtbranche, die auch angesichts der veränderten Sicherheits- und Verteidigungslage eine immer wichtigere Rolle spielt."
Für die Raumfahrt in Europa sei 2025 ein wichtiges Jahr. Es stünden bedeutende strategische Entscheidungen an, insbesondere bei der ESA-Ministerratskonferenz Ende November in Bremen. Die Länder Baden-Württemberg, Bayern und Bremen hätten ihre Positionen bereits in einem gemeinsamen 3-Länder-Papier zusammengetragen und die Wichtigkeit der Branche für den Wirtschafts-, Industrie- und Technologiestandort Deutschland hervorgehoben.
Aiwanger: "Wir fordern eine substanzielle deutsche Beteiligung an den ESA-Programmen, um die Innovationskraft der deutschen Raumfahrtindustrie und hochwertige Arbeitsplätze zu sichern. Wichtige Handlungsfelder sind Erdbeobachtung, Telekommunikation, Navigation, Trägersysteme, Exploration & Wissenschaft sowie Weltraumsicherheit. Hierfür haben wir gemeinsam einen detaillierten Forderungskatalog aufgestellt. Konkret fordern wir den Bund zu einer Zeichnung von zwei Milliarden Euro pro Jahr als deutsche Zeichnung bei der ESA für die Jahre 2026-2028 und zu Investitionen in Höhe von 1 Milliarde Euro jährlich für das nationale deutsche Raumfahrtprogramm auf. Das sogenannte Geo-Return-Prinzip der ESA garantiert, dass mit diesen Mitteln deutsche Unternehmen beauftragt werden und die Wertschöpfung auch bei uns in Bayern erfolgt. Von 2015 bis Ende 2024 gingen ESA-Aufträge im Wert von 2,9 Milliarden Euro an bayerische Akteure. Das waren 40 Prozent aller ESA-Aufträge, die nach Deutschland gingen."
Hintergrund:
Der Freistaat ist einer der führenden Raumfahrtstandorte in Europa mit zahlreichen Start-ups, mittleren und großen Unternehmen, die in Summe mehr als 8.000 Arbeitsplätze bieten. Das bayerische Raumfahrt-Ökosystem wird gestärkt durch außeruniversitäre Forschungseinrichtungen des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), der Fraunhofer Gesellschaft sowie der Max-Planck-Gesellschaft. Mehrere Hochschulen sind in der Raumfahrt aktiv. Das Department Aerospace and Geodesy (ASG) der TU München School of Engineering and Design ist das Herzstück des "Space Valley" in der Metropolregion München. Es wird im Rahmen von Bavaria One und der Hightech Agenda (HTA) größten Fakultärt für Luft- und Raumfahrt in Europa ausgebaut.
Ansprechpartner:
Jürgen Marks
Leiter Pressereferat
Pressemitteilung-Nr. 256/25