BUKAREST Am zweiten Tag der Delegationsreise hat sich Bayerns Staatssekretär Tobias Gotthardt mit dem rumänischen Energieminister Sebastian Burduja ausgetauscht. Im Zentrum des Gesprächs standen gemeinsame Strategien für ein sicheres, zukunftsfähiges und intelligentes Energiesystem in Europa: „Wir haben gemeinsam große Aufgaben - und Chancen, die wir nutzen.“
„Energie muss sicher, bezahlbar und nachhaltig sein – aber auch intelligent. Mit dieser Ambition waren wir in Rumänien genau richtig. Das Land investiert stark in sein Energiesystem. Es möchte die Resilienz der eigenen Versorgung im europäischen Verbund steigern, das Netz rundum erneuern - aber auch stark in den Ausbau der Sonnen- und Windenergie investieren. Genau da liegen große Chancen für eine stärkere Zusammenarbeit. Wenn wir unsere Kompetenzen bei Green Technologies und Energieinnovation bündeln, stärken wir die Wettbewerbsfähigkeit beider Länder – und verringern zugleich unsere Abhängigkeit von Energieimporten außerhalb Europas“, betonte Gotthardt.
Ein besonderes Augenmerk galt dem bislang wenig entwickelten Bereich der Bioenergie in Rumänien. Der Anteil von Biogas und Biomasse an der Stromerzeugung ist dort gering – das Interesse an bayerischem Know-how dafür umso größer. „Mit unserem Kompetenzzentrum C.A.R.M.E.N. e.V. in Straubing verfügen wir über eine europaweit anerkannte Drehscheibe für Bioenergie. Unsere Fachleute bringen viel Erfahrung mit. Dieses Wissen stellen wir unseren rumänischen Partnern gerne zur Verfügung – für einen nachhaltigen Aufbau einer eigenen Bioenergie-Struktur“, sagte Gotthardt und bot konkrete Unterstützung an. Beide Seiten vereinbarten, den Dialog zu Netzstabilität, dem Ausbau der Erneuerbaren sowie Speichertechnologien zu intensivieren.
Auch die europäische Versorgungssicherheit mit Gas war Thema. Im Fokus: die BRUA-Pipeline, die Bulgarien, Rumänien, Ungarn und Österreich verbindet.
„Rumänien ist der größte Gasproduzent in der EU. Bevor wir teures Flüssiggas aus Übersee einkaufen, gilt es, europäische Ressourcen besser zu nutzen und dafür die Strukturen zu schaffen. Die Erschließung der Gasvorkommen im Schwarzen Meer wäre ein echter strategischer Schritt. Dafür braucht es aber eine durchgehend Anbindung ans EU-Gasnetz“, so Gotthardt.
Vereinbart haben die beiden Regierungsvertreter auch einen nachhaltigen Dialog zu Kernfusion und Small Scaled Reactors: „Beide Länder haben hier innovative und industrielle Ressourcen, die es zu bündeln gilt, um europäische Lösungen zu finden, bevor andere in der Welt es tun.
Ansprechpartnerin:
Dr. Aneta Ufert
Stellv. Pressesprecherin
Pressemitteilung-Nr. 193/25