Nachhaltiges Wirtschaften und Transformation
Dekarbonisierung und Carbon Management
Viele Unternehmen im Freistaat stellen derzeit ihrer Produktionsverfahren, z.B. durch die Elektrifizierung von Prozessen oder die Nutzung von Wasserstoff als Energieträger, um. In einigen Sektoren der Industrie (z.B. Kalk- oder Zementindustrie, Abfallverbrennung) werden allerding prozessbedingte und damit schwer bzw. nicht vermeidbare CO2-Emissionen bestehen bleiben. Hier können Technologien zur Abscheidung und anschließenden Nutzung und Speicherung von CO2, so genannte „Carbon Capture Usage“ (CCU) bzw. „Carbon Capture Storage“ (CCS)-Technologien, künftig zusätzliche Bausteine für das Erreichen einer klimaneutralen Wirtschaft sein. Diese Transformation hin zu einer emissionsarmen und kreislaufbasierten Wirtschaft bietet zahlreiche wirtschaftliche Chancen, z.B. die Schaffung neuer Arbeitsplätze oder eine Technologieführerschaft für nachhaltige Verfahren. Zudem kommt der Nutzung des Gases CO₂ als Rohstoff unter dem Aspekt der Unabhängigkeit von fossilen Quellen eine wachsende Bedeutung zu.
Um eine industrielle und wirtschaftlich tragfähige Anwendung von CCU/CCS-Technologien zu ermöglichen, hat das Bayerische Wirtschaftsministerium in enger Zusammenarbeit mit den Akteuren der bayerischen Wirtschaft und Wissenschaft sowie einschlägigen Verbänden einen „Aktionsplan CCU/CCS“ entwickelt. Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft im Freistaat angesichts neuer technologischer Trends und transformativer Herausforderungen sowie unter Erfüllung der Vorgaben zur Klimaneutralität langfristig sicherzustellen und auszubauen.
Der Aktionsplan stellt ein Paket mit 20 konkreten Maßnahmen in den folgenden, sieben Handlungsfeldern dar:
Infrastruktur für Transport und Lagerung von CO2
Netzwerke zum Informations- und Knowhow-Austausch
CCU/CCS Technologieentwicklung
Rechtsrahmen auf Ebene der EU und des Bund
Aufklärung und Dialog
Unterstützung Marktaufbau
Industriestandort Bayern
Die einzelnen Maßnahmen sollen in der Laufzeit des Aktionsplans CCU/CCS bis Ende 2027 begonnen und soweit möglich umgesetzt werden. Anschließend soll der Aktionsplan evaluiert und sofern notwendig, ein weiteres Maßnahmenpaket erarbeitet werden. So wird auch den künftigen technologischen und politischen Entwicklungen bei CCU/CCS flexibel Rechnung getragen.
Umweltwirtschaft in Bayern
Mit einem Beschäftigungsanteil von fast 5 Prozent der Gesamtwirtschaft und Umsätzen von über 50 Milliarden Euro hat die Umweltwirtschaft einen hohen ökonomischen Stellenwert im Freistaat Bayern. Die bayerische Umweltwirtschaft umfasst fast 34.000 Unternehmen und ist insgesamt von kleinen und mittelständischen Unternehmen geprägt. Sie sind bundesweit führend und liegen auch im internationalen Wettbewerb mit an der Spitze.
Die Querschnittsbranche Umweltwirtschaft untergliedert sich in die sechs Leitmärkte
- Wasserwirtschaft,
- Schutztechnologien,
- umweltfreundliche Energieerzeugung und -speicherung,
- Kreislaufwirtschaft,
- Rohstoff- und Materialeffizienz sowie
- Energieeffizienz.
Sie umfasst Unternehmen aus dem Bereich der technischen und planerischen Dienstleistungen, dem Baugewerbe, der Elektroindustrie und dem Maschinenbau sowie aus der Energiewirtschaft und den Entsorgungsdienstleistungen.
Akteure der Umweltwirtschaft in Bayern
Der Umwelt- und Klimapakt Bayern ist eine Vereinbarung zwischen der Bayerischen Staatsregierung und der bayerischen Wirtschaft. Ziel sind die Steigerung der Innovationsfähigkeit und ein umweltverträgliches Wirtschaftswachstum unter dem Leitbild der Nachhaltigkeit. Seine Grundlagen sind Freiwilligkeit, Eigenverantwortung und Kooperation.
Die Bayerische Staatsregierung fördert mit der Cluster-Offensive Bayern die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft bayerischer Unternehmen in Schlüsselbereichen. Das Cluster Umwelttechnologie informiert über Branchentrends, vernetzt Akteure der bayerischen Umweltwirtschaft, und unterstützt diese bei Kooperationsprojekten oder Internationalisierungsvorhaben.
Sie erreichen die Geschäftsstelle des Clusters Umwelttechnologie telefonisch unter +49 821 455 798 - 0.
Das Infozentrum UmweltWirtschaft (IZU) richtet sich an kleine und mittelständische Unternehmen aller Branchen sowie an Multiplikatoren wie Kammern, Verbände und Berater. Zusammen mit dem Landesamt für Umwelt (LfU) informiert das IZU über aktuellen Umweltthemen, Rechtsgrundlagen und Anwendungshinweise im Umweltrecht, Förderprogrammen Best-Practice-Beispiele.
Mit der Bayerischen Nachhaltigkeitsstrategie (NHS) bekennt sich die Bayerische Staatsregierung zum Erhalt von ökologischen, ökonomischen und sozialen Grundlagen, um heutigen und künftigen Generationen die Chancen auf Lebensqualität und Wohlstand zu sichern.
Die NHS wurde 2017 von einer Interministeriellen Arbeitsgruppe überarbeitet und umfasst Ziele, Maßnahmen und Lösungsansätze für eine nachhaltige Entwicklung in Bayern.
Die elf Handlungsfelder der NHS umfassen folgende Themen:
- Klimawandel,
- Zukunftsfähige Energie,
- Erhaltung und Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen,
- Nachhaltige Mobilität,
- Sozialer Zusammenhalt,
- Bildung und Forschung,
- Nachhaltige Wirtschaft und nachhaltiger Konsum,
- Gesundheit und Ernährung,
- Staat und Verwaltung,
- Nachhaltige Finanzpolitik und
- Globale Verantwortung und Vernetzung.
Die Bayerische Klimaschutzoffensive zielt auf den Erhalt unserer Heimat – auch für künftige Generationen – ab und spielt für die Staatsregierung eine zentrale Rolle. Um dieses Ziel zu erreichen, hat Bayern 2020 ein Klimaschutzgesetz verabschiedet, welches bereits 2022 novelliert wurde. In diesem Zuge hat der Bayerische Landtag die ambitionierten bayerischen Klimaschutzziele weiter verschärft und die Klimaneutralität des Freistaats auf 2040 vorgezogen. Mit den Partnern der Bayerischen Klima-Allianz verfolgt die Bayerische Staatsregierung das Ziel, den Klimaschutz bayernweit als gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu etablieren.
Die Bayerische Klima-Anpassungsstrategie (BayKLAS) stellt die bereits beobachteten klimatischen Veränderungen als auch die zukünftig zu erwartenden Veränderungen in Bayern dar. Daraus abgeleitet werden die wichtigsten Folgen für alle klimasensitiven Handlungsfelder beleuchtet. Relevante Klimaanpassungsmaßnahmen werden unter Berücksichtigung ihrer Wirksamkeit, Umsetzung und Dringlichkeit vorgestellt. Die BayKLAS informiert darüber hinaus über die Vielzahl an Fördermöglichkeiten zur Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen für Unternehmen, Kommunen oder Privatpersonen.
Kampagne der Partner des Umwelt- und Klimapakts Bayern
YouTube-Inhalte anzeigen
Dabei werden Daten an YouTube übermittelt.
Weitere Informationen