MÜNCHEN Die EU plant, die Entwaldungsverordnung (EU Deforestation Regulation - EUDR) abzuschwächen und erneut zu verschieben. Ziel der EUDR soll laut EU sein, der weltweit zunehmenden Tendenz zur Entwaldung entgegenzuwirken. Waldbesitzer und die Holzbranche laufen jedoch Sturm gegen diese Bürokratie, welche für Deutschland keinen Mehrwert bringt, weder ökologisch noch wirtschaftlich. Die EU will verpflichtende Nachweise zur Herkunft von zum Verkauf angebotenen Produkten eingeführt werden. Diese Verpflichtung würde aber nicht nur importierte Produkte betreffen, sondern auch für in Deutschland erzeugte Waren gelten, so zum Beispiel auch für Holz aus heimischen Wäldern.
Mit der angestrebten Änderung müssen große Unternehmen nun ab Ende 2026 verbindlich belegen, dass Produkte wie Kaffee, Kakao, Soja, Rindfleisch oder Holz nicht aus entwaldeten Regionen stammen. Für kleinere Firmen treten die Vorgaben anschließend in Kraft.
Für Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger: "Die EU-Entwaldungsverordnung ist nicht zielführend, sie muss völlig gestrichen werden - verschieben ist zu wenig. Bayern ist eines der waldreichsten Bundesländer, bei uns gibt es keine Entwaldung, die Waldfläche wächst sogar. Wir haben bereits Gesetze, die Entwaldung verhindern. Der unsinnige Bürokratieaufwand durch diese Verordnung hindert unsere Waldbewirtschafter nur an der Arbeit. Die Konsequenzen sind ein weiterer Hemmschuh für unsere Wirtschaft und ein Schaden für den Standort Bayern und die Pflege der Wälder. Hört auf, unsere Waldbesitzer und die Holzwirtschaft zu drangsalieren, sie betreiben aktiven Umweltschutz durch nachhaltige Kreislaufwirtschaft.“
Die EU-Entwaldungsverordnung ist 2023 in Kraft getreten und verpflichtet Unternehmen nachzuweisen, dass die in der EU in den Verkauf gebrachten Rohstoffe und Produkte bei ihrer Herstellung nicht zur Entwaldung oder Waldschädigung beigetragen haben. Nach großem Druck aus der Wirtschaft und neuen Mehrheitsverhältnissen im EU-Parlament wurde die Verordnung schon einmal verschoben.
Ansprechpartnerin:
Dr. Aneta Ufert
Stellv. Pressesprecherin
Pressemitteilung-Nr. 539/25

