MÜNCHEN Bayern und die Slowakei rücken enger zusammen: Unter Leitung von Staatssekretär Tobias Gotthardt reist von 28. bis 31. Oktober eine bayerische Wirtschaftsdelegation in die Slowakei, um die wirtschaftliche und technologische Zusammenarbeit weiter zu intensivieren. Im Fokus der Reise stehen die Themen grüne Energie, Wasserstoff, E-Mobilität, Digitalisierung und der Wiederaufbau der Ukraine. Gotthardt betont: „Bayern und die Slowakei sind Nachbarn im Herzen Europas – auch ohne gemeinsame Grenze. Angesichts globaler Krisen, fragiler Lieferketten und des Krieges in der Ukraine ist es wichtiger denn je, dass wir in Europa enger zusammenarbeiten. Wir wollen unsere Wirtschaftsbeziehungen vertiefen und gemeinsam an Lösungen für die Energie- und Mobilitätswende arbeiten.“
Die Slowakei zählt mit rund 5,5 Millionen Einwohnern und einem Bruttoinlandsprodukt von über 140 Milliarden Euro zu den wirtschaftlich dynamischen Staaten Mitteleuropas. 2024 lag das Handelsvolumen mit Bayern bei über acht Milliarden Euro. Die Slowakei belegt damit Platz 14 unter den wichtigsten bayerischen Handelspartnern und rangiert noch vor Rumänien und der Türkei. Die Wirtschaft beider Regionen ist eng verflochten, insbesondere im Automobilsektor. „Die Slowakei ist sogar noch exportorientierter als Bayern“, erklärt Gotthardt. „Deshalb müssen wir die kommenden Herausforderungen gemeinsam denken und angehen, von nachhaltiger Produktion bis zur Energieversorgung."
Ein Schlüsselthema in Hinblick auf die Energieversorgung ist der grüne Wasserstoff. Hier wollen Bayern und die Slowakei künftig ebenfalls enger zusammenarbeiten. Bereits vor Pandemie und Krieg hatte Bayern das Ziel, in der Ukraine erzeugten grünen Strom zur Wasserstoffproduktion zu nutzen und über das bestehende Pipeline-Netz – auch durch die Slowakei – nach Bayern zu transportieren. „Unsere Wasserstoff-Cluster stehen längst im Austausch. Jetzt geht es darum, die technologische Zusammenarbeit zu vertiefen und Projekte auf den Weg zu bringen“, erklärt Gotthardt. Unter anderem deshalb werden auch Vertreter der ukrainischen Wasserstoffwirtschaft in der Ostslowakei erwartet. Ein besonderes Augenmerk liegt diesmal auf der Ostslowakei und der Region Košice, wo sich ein dynamisches IT- und Start-up-Ökosystem entwickelt.
Bayern baut seine Beziehungen zur Slowakei seit Jahren aus. Bereits 2021 wurde eine bayerische Repräsentanz bei der Deutsch-Slowakischen AHK eingerichtet. Seitdem haben sich zahlreiche Cluster beider Länder weiter vernetzt – von Automotive über Raumfahrt bis Wasserstoff. „Die Slowakei bietet ideale Rahmenbedingungen für Investitionen und Beschaffung – mit motivierten Fachkräften, starker industrieller Basis und guter Anbindung an den EU-Binnenmarkt. “Bis 2027 stehen der Slowakei rund 6,3 Milliarden Euro EU-Mittel für grüne und digitale Projekte zur Verfügung. Das eröffnet neue Chancen für gemeinsame Innovationsprojekte im Bereich der Energieeffizienz, Dekarbonisierung und Digitalisierung. „Die Slowakei und Bayern sind zwei leistungsstarke Regionen im Herzen Europas. Unsere Zusammenarbeit ist ein Gewinn für beide Seiten – wirtschaftlich, technologisch und politisch. Nur durch starke, regionale Partnerschaften sichern wir Europas Wettbewerbsfähigkeit in einer zunehmend unsicheren Welt", betont Gotthardt.
Ansprechpartner:
Bastian Brummer
Stellv. Pressesprecher
Pressemitteilung-Nr. 443/25

